42 DOCUMENT 27 SEPTEMBER 1896 Da aber die Salzsäure 30% ist so besteht für das Gewicht der verdünnten Salzsäure y die Gleichung 30:100 = 24,64:y y = 82,1 kg. Nennen wir z das gesuchte Volumen, so ist, da das spezifische Gewicht der Salzsäure von 30% 1,15 ist 1:1,15 = z:82,1 82,1 z = 1,15 = 71,4l. Es entstehen also 71,4l 30% Salzsäure. Entstehende Körper: 1) Na2SO4 Glaubersalz. Krystallisiert mit 10 Molekülen Krystallwasser, ist wie alle Alkalisalze außer den Silikaten in Wasser löslich, hat einen bitteren Geschmack, und wird in der Medizin als Abführmittel verwendet es kommt in natürlichen Mineralwässern vor. Es ist ein Entwicklungsstadium beim Sodaprozess, wo es dann durch Glühen mit Kohle zu Na2S (Schwefelnatrium reduziert wird. 2) HCl Salzsäure. Dieselbe ist ein farbloses, stechend riechendes Gas, welches sich leicht in Wasser löst. Es besteht zwischen spezifischem Gewicht und Prozentgehalt der Lösung eine Beziehung, welche man in Tabellen verzeichnet hat, und zwar so, daß bei steigendem Gehalt von HCl ihr spezifisches Gewicht steigt. Sie ist eine ziemlich kräftige Säure, welche Metalle lebhaft angreift, Lakmus rötet. Mit Ammoniak zusammengebracht bildet sie die gas- förmige Salzsäure einen Niederschlag[3] NH4C1. Analog siend[4] Jod- Brom- & Fluorwasserstoffsäuren. ADS (SzASa, Erziehungsdirektion 1896, Mappe Ks. 5, no. 2270). Examiner Paul Liechti (1843-1903) wrote "Die Salzsäure ist etwas kurz behandelt, sonst 5." at the end of the essay. [1] The date and time of the examination are given in Matura-Programm 1896. [2] Should be "30%." [3] "einen Niederschlag" deleted, and "Nebel" interlineated by the examiner above and below the deletion. [4] "e" deleted and stroke placed in left margin by the examiner.
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