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Vol. 8, 364a. To Elsa Einstein
[Zurich,] Dienstag. vor der Abreise nach Luzern. Bahnhof. [24 July 1917]
Liebe Else!
Besten Dank für Briefe. Ich schreibe ja unausgesetzt. Vorwürfe nicht berechtigt.
Albert kommt mit nach
Luzern.[1]
Gesundheit tadellos. Noch nicht einmal
Schmerzen.[2]
Geh auf die Dresd. Bank und dringe auf sofortige Ausführung der
Geldsendungen.[3]
Meine
verflossene[4]
Frau ist in Schwierigkeiten. Ich habe auch
bald nichts mehr. Bitte veranlasse schleunigst!! die Sendung der L.VG nach der
Bank auf mein
Konto.[5]
Die Kündigung meiner Wohnung bitte ich Dich, aufrecht
zu
erhalten;[6]
Deine Schritte zur Weiter-Mietung kann ich nicht anerkennen; ich
nehme gern die Gelegenheit wahr, um in Eure Nähe zu
ziehen:[7]
Ich bitte Dich,
Herrn Abbe Mitteilung davon zu
machen.[8]
In Zürich habe ich keine Besuche ge-
macht, bin aber gestern mit Albert Stunden gesegelt. Der Krabb kann es auch
schon. Wenn Du nur auch da sein könntest; es ist so schön in der Schweiz. Aber die
Nahrungskalamität droht auch
hier.[9]
Die Besorgung der Steuer überlasse meiner
Bank. Ich reklamiere nicht, weil ich nachträglicherweise ja noch Unerwartetes be-
zahlt bekommen
habe.[10]
Meine Kinder hängen jetzt beide mit ächter Liebe an mir.
Aber Dein und der Görchen Ehrenplätze in meiner schwarzen Seele sind dadurch
nicht gefährdet! Ihr fehlt mir ganz schrecklich.
Herzliche Grüsse an Euch alle (jung &
alt)[11]
und Küsse an Dich von Deinem
Albert
Die Gefühle gegen Dich sind sehr freundlich bei den
„Freunden“.[12]
Die Zeit heilt
alles. Überall gutes Wetter
AKS. [143 048]. The postcard is addressed “Frau Elsa Einstein Haberlandstr. 5. Berlin W,” with re-
turn address “Abs. A. Einstein Wittelsbac z. Z. Zürich.,” and postmarked “Luzern 5 VII Rössligasse
24.VII.17.–1.” The text of the postcard is written in pencil.
[1]Einstein had deliberated whether to return to Lucerne with Hans Albert or to vacation at his sis-
ter Maja’s house (see Vol. 8, Doc. 361d, in the present volume).
[2]A reference to Einstein’s gastric illness (see Vol. 8, Doc. 359a, note 6, in the present volume).
[3]Presumably the 1,400 Swiss francs mentioned in Vol. 8, Doc. 361b, in the present volume,
intended to support Mileva and the sons.
[4]The letters “ossene” are interlineated and appear under the word “Frau.”
[5]An airfoil design developed in May 1916 by Einstein (see Einstein to Michele Besso, 14 May
1916 [Vol. 8, Doc. 219]) was adopted by the Luft-Verkehrs-Gesellschaft m.b.H. in Berlin-Johannisthal
and tested in a wind tunnel as well as in actual (unsuccessful) flight. The results of the wind tunnel
tests, which were performed by the Modellversuchsanstalt für Aerodynamik in Göttingen on 29 March
1917, are reproduced in
W.W.I Aero, Nr. 118 (February 1988), p. 45. See also the notes to Einstein
1916m (Vol. 6, Doc. 39) for more details on the tests.
[6]At Wittelsbacherstrasse 13 in Berlin.
[7]At Haberlandstrasse 5 in Berlin. Einstein moved into an apartment adjoining Elsa’s in Septem-
ber (see Einstein to Michele Besso, 22 September 1917 [Vol. 8, Doc. 381]).
[8]The architect, F. Abbé, Einstein’s landlord at Wittelsbacherstrasse 13 (see Adressbuch Berlin
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