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hinwegzuschwindeln. Hoffentlich lässt Du Dir die Freude an der Wissenschaft
durch das Poly nicht
verderben.[8]
Thue, was Du interessant findest und lass Dich
nicht von ödem Pflichtgefühl verkümmern Lass Dir auch nicht imponieren durch
die Massen der Dinge, mit denen Du angepredigt wirst. Fast alles ist ja zum Ver-
gessen bestimmt. Aber die Freude an der Wissenschaft gehört zum Köstlichsten,
was es gibt; sie hält auch das ganze Leben hindurch an. Es ist jammerschade, dass
Weyl von Zürich weg
geht.[9]
Er is ein grosser Meister.
Ich freue mich sehr darauf, Dich anfangs Juli zu sehen. Ich komme dann, um
meine Innenseite im Hochgebirge etwas zu kräftigen. Besänftige Anna und sei mit
Deinen beiden Alten herzlich gegrüsst von Deinem
Albert
Zanggers Unglück ist mir sehr nahe
gegangen.[10]
ALS (SzZ, Nachl. H. Zangger, box 1d). [86 568].
[1]Dated by the fact that this letter is a reply to the preceding document.
[2]For the issues that Vero Besso had raised, see the preceding document.
[3]Michele Besso.
[4]A reference to Maja Winteler-Einstein’s letter of three weeks earlier (see Vol. 8, Doc. 475b, in
the present volume).
[5]Anna Besso-Winteler. A reference to the events described by Maja Winteler-Einstein three
weeks earlier (see note 4).
[6]Mileva Einstein-Maric;.
[7]Dostoyevsky 1916.
[8]Einstein had eschewed rigorous class attendance while a student at the Swiss Federal Institute
of Technology (the “Poly”), preferring instead to study the masters of theoretical physics on his own
at home (see Vol. 1, the editorial note, “Einstein as a Student of Physics and His Notes on H. F.
Weber’s Course,” pp. 60–61, and his reminiscences in Einstein 1955, pp. 145–146).
[9]Hermann Weyl had been appointed Professor of Mathematics at the University of Breslau in
December 1917, which he accepted in early 1918 (see Hermann Weyl to Einstein, 5 April 1918
[Vol. 8, Doc. 497]).
[10]Heinrich Zangger’s daughter Gertrud had died of pneumonia 26 March 1918.
Vol. 8, 496a. To Mileva Einstein-Maric;
[Berlin, 3 April 1918]
Liebe Miza!
Gestern versicherte mir ein hiesiger befreundeter
Jurist,[1]
dass Scheidungen in
Zürich sehr langwierig seien, während man es hier in 3 Wochen mit wenig Kosten
und Mühe in einer einzigen Sitzung! machen kann. Auch besteht das Bedenken,
dass die Scheidung mit der Basis „Ehebruch mit Elsa“ mir ja nichts nützen würde
wegen des mit dem Urteil verbundenen Verbotes der
Wiederverehelichung.[2]
Hier
können wir die Sache aber leicht mit einer Ersatz-Person ausführen, die den Ehe-
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