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hält die Erfüllung dieses Wunsches nicht für
ausgeschlossen.[2]
Schuld an dem
Wunsch ist die sehr starke Antipathie gegen Pauli und dieses
Hauswesen[3]
und die
Sehnsucht nach Tante Fanny. Ich bin dafür, dass man ihr wenn möglich diesen letz-
ten Wunsch erfüllt; sie möchte bei Tante Fanni wohnen und müsste natürlich eine
ständige Pflegerin
haben.[4]
Ich würde für alle Kosten aufkommen. Meine Anwe-
senheit ist ihr eine grosse Erleichterung. Die Schmerzen sind fürchterlich, aber
nicht immer so ganz heftig. Maja plegt aufopfernd, kann es aber für die Dauer nicht
mehr leisten. Die Beherbergung einer Pflegerin in der engen Wohnung wäre un-
möglich. Die Möglichkeit einer Embolie dauert an, da die Venenentzündung, wenn
auch
vermindert—andauert.[5]
Die Anschwellung scheint die Schmerzen etwas zu
dämpfen. Aussehen nicht schlecht, doch hat Gedächnis durch beständige Anwen-
dung der Betäubungsmittel gelitten. Es kann nach der Meinung der Aerztin noch
ein Jahr dauern bis zur Erlösung!
Beste Grüsse an Dich und alle von Deinem
Albert.
AKS. [143 068]. The postcard is addressed “Frau Elsa Einstein Haberlandstr. 5 Berlin,” and post-
marked “Zürich 8 (Fluntern) –2.VII.19.–6.”
[1]Einstein presumably passed through Zurich on his way to Lucerne after he first arrived in Swit-
zerland.
[2]On Einstein’s plan to move his mother to Berlin, see the preceding document. Dr. (Maria Anna)
Josephine Tobler (1879–1959) was Pauline Einstein’s physician in Lucerne.
[3]Pauline had moved in with her daughter Maja Winteler-Einstein and her son-in-law Paul Win-
teler in Lucerne the previous fall (see preceding document). Einstein had commented favorably on the
lack of “order and cleanliness” (“Ordnung und Sauberkeit”) in the Einstein-Winteler’s household dur-
ing his previous visit to Lucerne in the summer of 1917 (see Vol. 8, Doc. 370b, in the present volume).
[4]Fanny Einstein née Koch, who was Elsa Einstein’s mother and Pauline’s sister, lived with her
husband in the same building in Berlin where Einstein lived.
[5]Heinrich Zangger had examined Pauline in June and diagnosed a pelvic thrombosis (see Hein-
rich Zangger to Einstein, before 18 June 1919 [Vol. 9, Doc. 62]).
Vol. 9, 69a. To Elsa Einstein
[Zurich,] Mittwoch. [2 July 1919]
Liebe Else!
Heute Morgen hab ich das Gutachten fertig
gemacht.[1]
Gegen Mittag war ich
dann noch bei Zangger & hab mit ihm über den Krankheitsfall und anderes
gesprochen.[2]
Nach dem Mittagessen lag ich bis vier Uhr. Dann kam Edith wegen
ihrer
Dissertation.[3]
Die Sache wird ihr recht sauer werden. So was passt nicht für
Frauen. Viertel vor 6 kam
Tete[4]
zu Besuch bis jetzt vor dem Essen. Meine Kollegs
finden Freitag Samstag und Montag statt. (am Abend). Heute ist es kalt und frostig.
Ich habe noch niemand besucht, war noch kaum spazieren Meine Jungens sind sehr
nett und machen mir viel Freude.
Albert[5]
verbrachte den ganzen Abend mit mir.
Miza geht mit Tete etwa Mitte des Monats nach
Rheinfelden.[6]
Dann wohne ich
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