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Koppel zum Essen; er war sehr nett mit mir, macht sich aber sehr viel
Sorgen.[3]
Heute will ich den ganzen Tag mit meinen Buben
sein;[4]
ich erwarte sie gerade auf
meinem Zimmer. Schreib immer den Absender auf die Korrespondenz. Ich fürchte,
dass meine bisherigen Karten, deren ich jeden Tag eine geschrieben habe, wegen
Unterlassung dieser Vorschrift nicht angekommen sind! Mama ist nun in einem Sa-
natorium untergebracht, zu meiner grossen Erleichterung. So wäre es nicht weiter
gegangen. Es wird für alle Teile erträglicher
sein.[5]
Ubermorgen fahre ich wieder
nach Luzern. Meine
Kollegs[6]
sind jeweilen Freitag, Samstag, Montag, sodass ich
Zeit habe, viel in Luzern zu
sein.[7]
Herzliche Grüsse Dein
Albert
(Heute keine Tinte mehr!
AKS. [143 072]. The postcard is addressed “Frau Elsa Einstein Haberlandstr. 5 Berlin,” with return
address “Abs. A. Einstein Pension Sternwarte Zürich.,” and postmarked “Zürich 1 Briefexpedition
VI-VII 6. VII 1919.”
[1]A reference to his chronic gastric illness (see Vol. 8, Doc. 513a, in the present volume).
[2]Hermann Weyl.
[3]Leopold Koppel (1854–1933), financier and senator of the Kaiser Wilhelm Society, whose
endowment provided major financial support for the Kaiser Wilhelm Institute for Physics. He was
also a major shareholder in the Auergesellschaft (see Einstein to Heinrich Zangger, 28 February 1919
[Vol. 9, Doc. 7]).
[4]Hans Albert and Eduard Einstein.
[5]Pauline Einstein was moved from her daughter Maja Winteler-Einstein’s home in Lucerne to the
Sanatorium Rosenau. Three days earlier, Einstein had suggested to his mother that she receive pro-
fessional care to relieve his sister Maja of the burden of caring for her at home (see Einstein to Pauline
Einstein, 3 July 1919 [Vol. 9, Doc. 70]).
[6]On relativity at the University of Zurich, see Vol. 9, Doc. 66a, note 4, in the present volume.
[7]When in Lucerne, he visited his mother three times a day (see Pauline Einstein to Elsa Einstein,
6 August 1919 [29 359]).
Vol. 9, 70d. To Elsa Einstein
[Zurich], Dienstag Früh [8 July 1919]
Liebe Else!
Wenn Du nur meine vielen Karten bekommen hast, deren ich täglich eine ge-
schrieben habe! Ich erhielt von Dir bisher alles in allem eine Karte! Absender
draufschreiben! Gestern hatte ich das 3.
Kolleg.[1]
Besuchte Stodola am Nach-
mittag;[2]
Gespräch über das soziale
Problem.[3] Ungarn.[4]
Abends war Edith bei
mir, über ihre Doktorarbeit instruiert zu werden. Die Sache ist sehr schön—aber
nicht von
ihr.[5]
Vorgestern war ich den ganzen Tag mit meinen Jungen. Wir segel-
ten am Nachmittag 1 Stunde. Albert ist ein prächtiger Junge. Gesund, intelligent
und ein Vollmensch, so jung er noch ist. Er wird seinen Weg gewiss machen. Er
passt in diese Welt. Es ist sicher gut und heilsam gewesen, dass er hier aufgewach-
sen
ist.[6]
Der Kleine sieht auch gut aus, gibt aber sicher kein so gefertigtes Wesen
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