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N.B. Bitte ärgere Dich nicht darüber, vielleicht hast Du auch etwas in Luzern ge-
lassen. Wir wollen auf alle Fälle das, was Da ist, richten.
ALS. [144 012].
[1]This letter is dated on the assumption that it was written about the time of Einstein’s return to
Berlin from his visit to Switzerland and to southern Germany in mid-August 1919 (see Einstein to
Pauline Einstein, 16 August 1919 [Vol. 9, Doc. 88]).
[2]Einstein had spent six weeks in Switzerland from the end of June to 7 August to deliver his sec-
ond lecture series on relativity at the University of Zurich and to visit his terminally ill mother in
Lucerne (see Vol. 9, Docs. 66a and 84a, in the present volume).
[3]Pension Sternwarte in Zurich.
[4]The housekeeper in Mileva Einstein-Maric; ’s household.
[5]Nine days earlier, Einstein thought he had left some items behind at the Habichts in Schaff-
hausen (see the preceding document).
[6]Mileva Einstein-Maric; .
[7]Camillus Brandhuber in Benzingen.
[8]For the first mention of Hans Albert’s plan to build a model airplane, see Vol. 8, Doc. 513a, in
the present volume. For Einstein’s description of their joint work on the project, see Einstein to
Pauline Einstein, 7 August 1919 (Vol. 9, Doc. 86).
Vol. 9, 96a. From Maja Winteler-Einstein and Paul
Winteler
Luzern, 29 - VIII -19.
Meine Lieben!
Nun ist es schon fast einen Monat her, daß Albert abgereist ist, u. ich hab Euch
noch nicht
geschrieben.[1]
Ich bin halt immer auf dem Sprung. Mama geht’s gar
nicht gut, sie hat viele u. starke
Schmerzen.[2]
Gott Lob, sind Dank der Einsprit-
zung die Nächte viel beßer als je, aber Mama verliert je länger je mehr den Mut,
weil sie sieht wie es immer schlimmer wird. Auch hat sie nie Appetit, so daß sie
nicht einmal die einzige Freude hat, die sie noch haben konnte, die Freude am
Eßen. Fräulein Doktor hat an ein Durchschneiden des Nerven
gedacht,[3]
um die
Schmerzen im Bein zu beseitigen. Aber nach reiflicher Überlegung hält sie die
Nachteile doch für grösser als die Vorteile. Die Gefahr des Aufliegens sei bedeu-
tend vermehrt, was ebenso große Schmerzen verursacht, auch sei die Operation in
Mamas Alter leicht von schweren Folgen begleitet; d. h. sie sei nicht lebensgefähr-
lich aber könne sehr nachteilig auf das Allgemeinbefinden wirken.
Sie will Zangger noch einmal kommen
laßen.[4]
Guste hat große Schwierig-
keiten mit der Beschaffung der
Einreisebewilligung.[5]
Doch, glaube ich, kann sie
nun kommen, nachdem wir hier noch eine Eingabe begleitet von ärztlichem Zeug-
nis gemacht haben. N[u]n erhebt sich aber eine neue Schwierigkeit. Der Kurs steht
gegenwärtig auf 25!! Sie wird ja bei uns wohnen u. nicht viel brauchen, aber wenn
sie keinen Kredit in der Schweiz bekommt, kann sie doch nicht kommen. Sie
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