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meinte, Onkel Jakob, solle ihr einen eröffnen, der ist aber von so was nicht
Liebhaber.[6]
Könntest Du es machen, lieber Albert? Wenn ja, setze Dich direkt mit
Guste in Benehmen.
Die Familie Koch
Steinhardt[7]
war eine ganze Woche hier vollzählig vertreten.
Du hättest wieder Magenschmerzen bekommen. Aber punkto Mama haben sie sich
sehr nett benommen, auch Alfred u. Robert geben jeder 50 frs.
monatlich,[8]
sodaß
Mama jetzt reichlich versorgt ist. Es ist aber auch nötig, denn Frl. Dr. T. meinte ge-
stern, man müßte im Winter eine Privatpflegerin für Mama nehmen. Ich bat sie, mir
zu sagen, was das kosten würde, habe aber noch keinen Bescheid.
Nun wißt Ihr, wie es steht. Leider kann ich Euch nichts Erfreulicheres berichten.
Seid alle herzlich gegrüßt u. geküßt von Eurer
Maja.
Lieber Albert,
Ich hoffe die Dinge [reichen] sich dort wieder ein nach u. nach sodass an Ihr es
gemütlicher haben werdet.
Hast Du vielleicht Steinh. schon gesehn? Es wäre also, um Dich zu erinnern 2
Sachen mit ihm zu besprechen.
1. Ob für die Verwaltungsratsstelle nicht ein frs 2000 mindestens erreichende
Mindestbetrag vorgesehn war, u. ob nicht eventuell mehr in Aussicht stand. Man
hat Gleichstellung mit den Übrigen zugesagt u. es wäre daher noch zu fragen ob es
gehandelt wurde. (Erhaltenes Betrag pro ½ Jahr blos 850
frs)[9]
2. Du hast nicht 10000, sondern ausdrücklich 11000 zugesichert erhalten, aber
pro ½ J. um 5000 erhalten. Ich habe reklamiert aber bis heute keine Antwort erhal-
ten. So wird es an Dir sein Dich noch darüber zu
sprechen.[10]
Die frs 1000 mehr
sind [nun] für Elsa zu überlassen im bewussten
Sinne.[11]
Uns geht es sehr gut, ich mache natürlich bei dem Prachtswetter meine Touren,
auch sind wir viel auf dem See. Ich betreibe nebenbei Geologie u. Botanik, habe
aber auch auf jur[istischem]. Gebiet manches Interessantes unter Händen.
Seid herzlich gegrüsst v. Euer
Paul.
ALS. [144 185]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document.
[1]Einstein left Zurich on 7 August 1919, visited the Habichts in Schaffhausen, then went to Ben-
zingen, and returned to Berlin on 15 August.
[2]Pauline Einstein was terminally ill with abdominal cancer (see Pauline Einstein and Maja
Winteler-Einstein to Einstein, 4 April 1919 [Vol. 9, Doc. 17], note 7), and was receiving morphine
injections (see Einstein to Auguste Hochberger, 20 August 1919 [Vol. 9, Doc. 94]).
[3]Dr. Josephine Tobler.
[4]Heinrich Zangger.
[5]Auguste Hochberger.
[6]Jacob Koch, whom the Wintelers apparently considered stingy (see also Vol. 9, Doc. 239a, in the
present volume).
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