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In addition to the unresolved question of the professorship, Epstein was pessimistic about remain-
ing in Zurich because the proposal for his lectures on boundary value problems was submitted after
the semester had already begun (see Hans Wehrli, Dekan, to Erziehungsdirektion des Kantons Zürich,
22 May 1920, SzZSA, U 110 d .2 [121]).
Epstein had been invited by Hendrik A. Lorentz and Paul Ehrenfest to become their paid assistant
for a year starting 1 September 1920 (see Paul Ehrenfest to Einstein, 10 March 1920 [Vol. 9,
Doc. 347]).
[10]Hermann Weyl visited Einstein while in Berlin, apparently to consult about his call to the Uni-
versity of Berlin (see Doc. 34).
[11]Edgar Meyer.
[12]Eugen Bleuler (1857–1939) was Director of the Psychiatric Hospital of the University of Zurich
(Burghölzli Asylum).
39. From Anton Lampa[1]
Hadersdorf-Weidlingen am 30. Mai 1920
Lieber Herr Einstein!
Ich habe über Schubert-Soldern mit dem Ihnen bekannten Sektionschef Kelle
gesprochen,[2]
der jetzt nicht nur das Hochschuldepartement, wie zu Ihrer österrei-
chischen Zeit, sondern auch das Mittelschuldepartement
leitet.[3]
Er war über den
Mann genau orientiert, so dass ich gar nichts erzählen musste, und sagte gleich, er
ist 68 Jahre alt, eine Wiederanstellung d. h. da Görz, wo er zuletzt war, jetzt jugo-
slawisch ist, Neuanstellung ausgeschlossen, da ja dann schon in zwei Jahren seine
Pension Österreich zur Last fiele, während sie nun Jugoslavien zu zahlen
hat.[4]
Bis
zur Regelung dieser Dinge bezieht er die sogenannte „Beihilfe“, wovon er ja in sei-
nem Briefe selbst schreibt, von
Österreich.[5]
Das ist Alles, was Österreich tun
kann, und es ist ja nach der ganzen Sachlage sehr viel, wenn auch für den Einzelnen
wenig. Mit Sachsen resp. Leipzig habe ich gar keine Beziehungen und weiß leider
überhaupt keinen Rat in diesem
Falle.[6]
Ich habe gerade in einer in einigen Bezie-
hungen ähnlichen Angelegenheit eine Reihe von Wegen gemacht—auch umsonst.
Es ist jetzt ungemein schwer, insbesondere deshalb, weil man gegen abschlägige
Bescheide nichts Stichhaltiges einzuwenden weiß! Am ehesten wäre es vielleicht
noch möglich, Schubert-Soldern zu einigem literarischen Verdienst zu verhelfen.
Jetzt hat hier ein Dr. Fritz Beer, von Haus aus Mathematiker, der zur Elektrotechnik
überging, in der „Urania“ 6 populäre Vorträge über die Relativitätstheorie (nach
meinem Urteil um die Rel. Th. herum) gehalten und sie auch in einer dünnen Bro-
chüre veröffentlicht, die 20 K(!) kostet. Schon nach 14 Tagen war eine 2. Aufl. (3.
u. 4. Tausend)
nötig.[7]
Wenn Sch. S. etwa ein kleines Büchlein mehr vom philoso-
phischen Standpunkt über die R. Th. schriebe (vorausgesetzt, dass Sie ihn für fähig
u. geeignet dazu hielten, wür[de] er über eine Empfehlung von Ihnen wahrschein-
lich sehr leicht eine Verleger finden und damit etwas verdienen können. Auch an
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