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Schicksalsbuch der Menschheit“ zu übersenden, in dem ich als gleichfalls begei-
sterter Pazifist mich mit dem Wahnsinn des Krieges in dichterischen Form ausein-
andergesetzt
habe.[3]
Indem ich die Bitte meines Vetters erfülle, komme ich zugleich einem eigenen
Wunsch und Bedürfnis meines Herzens nach und freue mich dieser glücklichen
Gelegenheit, die es mir gestattet, Ihnen, hochgeehrter Herr Professor, den Aus-
druck meiner wahrsten und aufrichtigsten Hochschätzung und Bewunderung zu
übermitteln.
Es würde mich mit Stolz und Freude erfüllen, zu wissen, daß die Worte, mit de-
nen ich in meinem Buch das Schicksal der sich zerfleischenden Menschheit bekla-
ge, auch in Ihrem Herzen Wider[hall] finden.
Ihr sehr ergebener
Dr. Paul Mühsam
ALS. [44 502].
[1]Mühsam (1876–1960) was a lawyer, and an author on ethical and religious topics. He worked
with the Red Cross and became a pacifist during World War I.
[2]Six days earlier, Einstein had sent Hans Mühsam one of his own articles in manuscript (see
Doc. 216).
[3]Mühsam 1919 is in Einstein’s library and contains the following dedication: “Herrn Professor
Einstein in aufrichtiger Hochschätzung der Verfasser, Görlitz, den 7. Dezember 1920.”
222. From Heinrich Zangger
[before 8 December
1920][1]
Lieber Freund Einstein
Auch Ihr Albert hat kein Bericht u Besso fragte
auch.[2]
Ich tröstete: Das ist im-
mer so, wenn man hoffnungsvoll auf einem goldenen Ei sitzt u Berechtigt ist an der
Erfahrung zu hoffen. Ich kann also auch nett sein. Ferner: Für Weyl habe ich in Be-
sprechungen grosse Besserstellung erreicht—vor allem: für die nächsten Winter
frei für die Lungen Kur in die Berge, dazu kann ich noch erreichen, dass ein Fond
mobilisiert wird, dass er die Ferien für die Kuren nützen kann ohne Sorgen, sodass
seine Weltilinie nicht zitterig u sogar von c unabhängig die Rotverschiebung
auf der Seite lassen
kann.[3] Wenn[4]
es mir eben schlecht
gieng, mit Gesundheit in Menschen, dann tropfe ich nach dem
kalten Schweiss, schlechte Witze) Weyl muss sich schonen.
Huguenin letztes Interesse galt noch Weyl: er hat mir beim
Weggehen an den zwei letzten Tagen noch nachgerufen: Ich
soll auf Weyl aufpassen, weyl er krank u so wertvoll sei, was
er denke. Ich weiss, dass Sie von Huguenin ebenso hoch denken wie
ich[5]
Weyl
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