DOCUMENT 21 SEPTEMBER 1896 27 Weislingen geht nun bei erwirkt nun beim Kaiser durch eine Anklage das Recht gegen Götz vorzugehen, der nun plötzlich[6] von einer Menge Reichstruppen in seiner Burg umzingelt wird. Gefangen wird er nach Heil- bronn gebracht, wo er Urfehde schwören soll. Die Räte der ihm feindlichen Stadt verlangen viel zu weitgehende Erklärungen von ihm, um seine Weigerung als Vorwand zu seiner Gefangennahme auszunützen. Aus dieser Not wird er durch Sickingen befreit, welcher noch zur rechten Zeit mit Waffengewalt in Heilbronn einrückt. Kaum hat Götz einige Zeit ruhig auf seiner Burg gelebt, da bricht der Bauernkrieg los. Götz übernimmt die Führung, teils aus Not teils weil er die Erhebung für durchaus berechtigt erachtete.[7] Zu spät erkennt er, was für eine Verantwortung er auf sich genommen. Es geschehen die ärgsten Greuel- thaten. Er will sich von den Empörern lossagen. Doch schon ist es zu spät. Weislingen hat die aufrührischen Massen mit seiner Truppenmacht erdrückt angegriffen und besiegt. Götz, in der Schlacht verwundet und bald darauf gefangen, wird von Weislingen als Verräter[8] zum Tode verurteilt. Inzwischen hatte Weislingen seiner Frau aus Eifersucht die Weisung ge- geben, auf seine Güter abzureisen. Aus Arger hierüber,[9] und weil sie ihre ehrgeizigen Pläne dazu trieben,[10] beschloß Adelheit, beschließt sie Weis- lingen zu vergiften. Sie thut es durch Vermittlung von dessen[11] Knappen, den leidenschaftliche Liebe zu ihrem Werkzeug gemacht hat. Wie er im Sterben liegt, kommt Maria, um das Leben ihres Bruders zu erflehen. Unter den fürchterlichsten körperlichen und seelischen Qualen unterzeichnet er seine Götzens Begnadigung und stirbt kurz darauf in Verzweiflung. Götz erliegt seiner Wunde und scheidet mit düstern Zukunftsgedanken von seiner Frau, die treu und fest an ihm hing[12] und ihn verehrte[13] bis zu seinem letzten Athemzuge. Adelheid wird vom Femgericht[14] zum Tode verurteilt. [6] Stroke in right margin placed after "Recht " "nun plötzlich" underlined and stroke placed in left margin with the comment "Kampf im Feld NB," indicating need to pro- vide more information. [7] Final "e" underlined in "erachtete" and stroke placed in right margin, indicating ob- jection to use of past tense. [8] "Von Weislingen als Verräter" under- lined and "NB" written in right margin, questioning the characterization. [9] Comma underlined and stroke placed in right margin, indicating comma is unnecessary. [10] "trieben" underlined and stroke placed in right margin, indicating objection to use of past tense. [11] "dessen" underlined and stroke placed in right margin, indicating preference for "seinem." [12] "hing" underlined and stroke placed in right margin, indicating objection to use of past tense. [13] Last syllable in "verehrte" underlined and stroke placed in right margin, indicating objection to use of past tense. [14] First syllable in "Femgericht" under- lined and stroke placed in right margin, indi- cating objection to the spelling.
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