V O L U M E 8 , D O C U M E N T 3 8 0 a 1 3 3
[6]Possibly a reference to the frequency of his correspondence with Ilse. On the frequency of his
correspondence with Elsa, see Vol. 8, Doc. 373a, in the present volume.
[7]Swiss dialect for “Nichts zu machen.”
[8]Five years earlier, Einstein had told Elsa he had a “wicked soul” (“ruchlose Seele”; Einstein to
Elsa Löwenthal, after 11 August 1913 [Vol. 5, Doc. 466]).
[9]See note 2.
Vol. 8, 380a. To Heinrich Zangger
Berlin 15. September
[1917].[1]
Lieber Freund Zangger!
Nun sitze ich wieder hier, und zwar in einer andern Wohnung (Haberlandstr. 5).
In der Zwischenzeit war ich bei meinem Pfarrer in Benzingen, der trotz der schwar-
zen Kleidung mein Gesinnungsgenosse durch dick und dünn
ist.[2]
Hier kann ich
mich nun insofern besser pflegen als vorher, weil ich eine Wohnung neben der mei-
ne s r Onkels Cousine habe und zu den Mahlzeiten nicht mehr Wege machen
muss. Anfall habe ich keinen mehr bekommen und bin ganz erheblich
gekräftigt.[3]
Aber eine gewisse lokale Empfindlichkeit des Leibes auf Druck scheint nach wie
vor da zu sein.
Zuhause angekommen fand ich kolossale Steuerverpflichtungen vor und die
Bank teilt mir mit, dass mein Vorrat an barem Gelde zu Ende ist. Wenn es noch ei-
nige Zeit so weiter ginge, würden meine Finanzen unhaltbar. Ich bestimme n[u]n,
dass Tete vom 1. Oktober an wieder in Zürich sein soll und gebe meiner Familie
2000M im Vierteljahr. Das Sanatoriumsgeld für Tete ohne Unterlagen zu senden,
wäre nicht
möglich.[4]
Ich bitte Sie deshalb, die Monate Juli und August und Sep-
tember für mich auszulegen, wie Sie das vorher für Juni gethan haben. (Juli ist be-
zahlt). Hierauf senden Sie mir bitte eine Rechnung für die Monate Juni, August,
September, welche ich der Reichsbank als Beweismittel meiner Schuld präsentie-
ren kann. Dann verkaufe ich einen Teil meiner Wertpapiere und sende Ihnen so-
gleich das Geld. Ich bitte Sie, dies alles genau so zu machen, wie ich gesagt habe,
damit ich diese Sorge los werde.
Ich weiss, dass die 2000 M vierteljährlich eine magere Versorgung meiner Fa-
milie bedeuten, wegen der ungünstigen Valuta. Aber mehr kann [ni]cht gegeben
werden, ohne dass ein sicherer Ruin entsteht. Wenn es nötig wird, müsste ich meine
Frau und Tete nach Bayern oder Baden in einen kleinen Ort spedieren, wo man für
das Geld das Doppelte erhält, und wo die Nahrungsverhältnisse kaum schlechter
sind als in der
Schweiz.[5]
Die Möglichkeit, dies trotz der nunmehr beschränkten
Freizügigkeit durchzusetzen, steht mir offen. Albert kann unter allen Umständen in
Zürich bleiben, wie dies nötig ist wegen der
Schule.[6]
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