V O L U M E 9 , D O C U M E N T 2 0 6 b 2 3 1
Vol. 9, 206b. From Paul Winteler
Luzern den 10 Dez 1919
Lieber Albert!
Es stellt sich heraus dass Dr
Curti[1]
mir Anfang November d. J. den Ertrag
sammt [leiher] Coupons mit frs 27,500 zur Verfügung gestellt
hat[2]
statt blos die
Hälfte, weil ja das Geschäftsjahr vom 1. Juli–30. Juni dauert und pro 1918/19 nur
die Hälfte entsprechend den 6 Monaten Januar 1919–30 Juni 1919, also frs 13750
zur Auszahlung kommen sollte. Dr Curti schreibt mir dass er sich geirrt habe, und
so werde ich ihm frs 13750.– zurückschicken. Mir selbst war dieser Irrtum anfäng-
lich unklar gegenwärtig, dann aber dachte ich, es komme ja aufs gleiche heraus; der
Rest nach Abzug unsrer Guthaben komme auch durch Dich in die richtigen Hände.
Nachdem ich also die frs 13.750 an Dr. Curti zurückgelangen lasse, stellt sich
die Abrechnung wie folgt:
Empfangen frs 13,750.–
An Konsortiumsmitglied Einstein:
5500
[3]
an
Koch[4]
937.50
an
Winteler[5]
937.50
7 375.–
Rest (an K.
abzuliefern[6]
frs 6,375.–
Nun sollte ich von Dir die bestimmte baldige Auskunft haben, wo und wie K.
diesen Rest zu erhalten wünscht, ob durch Dich von direkt, bin aber noch ohne Ant-
wort geblieben. Möchtest Du daher, da ich Ende des Monats Winterferien habe,
noch wenn irgend möglich vorher Bericht darüber geben, damit ich im Sinne der
Beträge meine Pflichten als Vetreter des Konsortiums erfüllen kann.
——Was Euch Guste Hochberger von uns schrieb, war wohl gut gemeint aber
lässt kein Urteil
zu.[7]
Ich verstehe nicht, warum sie von Dingen schreibt, die Euch
Maja am besten und wie ich glaube, auch objektiv, bald direkt sagen kann. Die letz-
te Zeit leben wir wie früher recht harmonisch, es waren meiner Ansicht nach stets
nur die lieben Freunde und Freundinnen, die in wohlmeinendter Absicht Essigpilze
in den Wein taten, nicht zuletzt oder vielmehr zuerst Frau Dr. Häfliger, die ja bei
Euch
war.[8]
Nun fängt auch Guste Hochberger an. Die einzig wahrhaft vernünftige
war die
Azzolini.[9]
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