D O C U M E N T 1 0 M A Y 1 9 2 0 2 5 3
derbar, ebenso die Gespräche mit Ehrenfest und das Spielen mit seinen
Kindern.[4]
Ehrenfest spielt mir prachtvolle Sachen von Bach vor. Gestern war ich bei Kamer-
lingh-Onnes in Institut und hörte von ihm einen hübschen Vortrag, sah interessante
Versuche.[5]
Und die Zigarren!! Insofern gut, dass Du nicht dabei bist Es regnet
fleissig und ist kalt. Bei Euch auch? Die
Kiner[6]
lassen mich nicht weiter schrei-
ben. Es geht lustig zu.
Herzliche Grüsse an Euch alle von Deinem
Albert.
Wie wars auf der Hochzeit? Ich hatte Glück.
AKS. [143 098]. The postcard is addressed “Frau Elsa Einstein Haberlandstr. 5 Berlin.,” with return
address “Afzender: A Einstein b. P. Ehrenfest. Leiden.,” and postmarked “[Leid]en [1]0.V.1920
12[–1].”
[1]Einstein had arrived in Leyden on 7 May (see Doc. 7).
[2]Einstein had asked Elsa to arrange for the release of the violin that had been retained at the Ger-
man-Dutch border (see Doc. 7).
[3]On Einstein’s Leyden appointment and its delay, see the Introduction, sec. III.
[4]Tatiana, Anna, Paul Jr., and Wassily.
[5]At the 8 May meeting of the Dutch Society for Cooling Technology, Heike Kamerlingh Onnes
lectured on the liquefaction of helium, the advances this had brought to physics, such as the discovery
of superconductivity, and the role of the Leyden laboratory in research with liquid helium. Demon-
strations were given with liquid air, hydrogen, and helium (see “Ned. Ver. Voor Koeltechniek.” Alge-
meen Handelsblad, 9 May 1920, Morning Edition.)
[6]The Ehrenfest children.
10. From Elsa Einstein
[after 9 May
1920][1]
Mein lieber lieber Albert!
Täglich bin ich auf dem Ausfuhr-Amt, das ist eine nette Geschichte. Jetzt die
Bewilligung für eine Geige einholen und in kurzer Zeit nochmals eine Bewilligung
für die Ausfuhr der anderen Geige einreichen, das geht
nicht.[2]
So oft kriegt man
keine Erlaubnis. Das sieht ja aus, als hätten wir einen Versand von Musikinstru-
menten, denn der böse Zufall fügt es, daß
Margot[3]
mit der Ausfuhr ihrer Laute in
diesen Tagen auch immer dort hockt. Nun müssen die Geigen verschieden ausge-
schrieben und transportiert werden, denn die eine wird von Bentheim
verschickt,[4]
die andere von Berlin. Seit drei Tagen existirt ein liebliches Gesetz. 10% von dem
Preis des Gegenstandes wird Ausfuhrsteuer
bezahlt.[5]
Also gebe ich die Geige mit
1000 M. an, die in Bentheim versuche ich mit allen Kräften so durchzubringen, da
sie schon 10 Tage dort lagerte, bevor das Gesetz in Kraft trat. Für die hiesige be-
zahle ich 100 M.— Porto und Kiste kosten etwa 30 M. Versicherung der Geige
etwa 15 M. also kommen nochmals 145 M. ohne die Summe, die ich kürzlich auf
Previous Page Next Page