5 4 2 D O C U M E N T S 2 4 5 , 2 4 6 D E C E M B E R 1 9 2 0
245. To Ernest Pickworth Farrow[1]
[Berlin,] 28. XII. 20.
Hochg. H. K.!
Ihre Weihnachtskarte ist von wahrhaft köstlichem Humor u. hat mich sehr er-
götzt, um so mehr als ich gerade im Schweiße m. Angesichtes englische Vokabeln
in m. nicht mehr ganz jugendl. Gehirn hineinpresse.
Das Anerbi Die frdl Anfrage, die Sie in Ihrem Briefe beifügen, hat mich mit
heller Freude erfüllt als ein Zeichen von Sympathie u. Hochschätzung aus demje-
nigen wissenschaftl. Kreise dessen Männer ich stets bewundert habe, u. für wel-
che von denen mir ein Freund Nils Bohr mir auch viel Sympathie so viel
menschlich sympathische Dinge erzählt
hat.[2]
Die Schwierigkeiten u. Angriffe, welche mir hier zu Teil
wurden,[3]
sind nicht
so schlimmer Art wie es im Auslande erscheinen mag, u. es wäre bei d. großen Ent-
gegenkommen, das ich v. Seiten der deutschen Fachgenossen u. Behörden stets
erfahren habe, ein Akt schnöden Undankes wenn ich in dieser Zeit der Not u. Er-
niedrigung Deutschland d. Rücken kehrte. Daß ich Schweizer u. durchaus interna-
tionaler Gesinnung bin, ändert an diesem persönlichen Verhältnis
nichts.[4]
Ich halte es daher f. m. Pflicht, an meiner Stelle so lange auszuharren als mir
äußere Verhältnisse dies nicht praktisch
verunmöglichen.[5]
Mit besten Wünschen f. d. kommende Jahr grüßt Sie herzlich Ihr
Dft in the hand of Ilse Einstein. [43 662].
[1]Farrow (1891–1956), a botanist at Trinity College, Cambridge University. Addressee’s name
from Ernest Pickworth Farrow to Einstein, 17 December 1920, in Calendar.
[2]Farrow had inquired whether Einstein might be interested in a position at Trinity College (see
Ernest Pickworth Farrow to Einstein, 17 December 1920, in Calendar). Einstein had met with Niels
Bohr in Berlin a few days before, see Doc. 236, note 7.
[3]A reference to the attacks on Einstein and his relativity theory at the Berlin Philharmonic Hall
on 24 August (see Doc. 111) and at Bad Nauheim on 24 September (see Doc. 154).
[4]For an example of Einstein’s use of his Swiss identity, see Einstein to League of German Schol-
ars and Artists, 13 January 1920 (Vol. 9, Doc. 258); for another statement of his international identity,
see Doc. 56.
[5]On the worries of Einstein’s Berlin colleagues and Einstein’s reassurances to them, see
Doc. 126, note 4.
246. To Ayao Kuwaki[1]
Berlin, W. 30, Haberlandstr. 5, den 28. XII. 20.
Hochgeehrter Herr Kollege!
Es freut mich ausserordentlich, dass Sie zusammen mit Ihrem Herrn Kollegen
mein Büchlein ins Japanische übertragen
haben.[2]
Ich erinnere mich noch sehr gut
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