166
DOC.
14
HEURISTIC VIEW
OF
LIGHT
148
A. Einstein.
Erzeugung
und
Verwandlung
des Lichtes.
energiequant zur
Ionisierung je
eines Gasmoleküles
verwendet
wird.
Hieraus
folgt zunächst,
daß die
Ionisierungsarbeit
(d.
h.
die
zur
Ionisierung
theoretisch
notige Arbeit)
eines Moleküles
nicht
größer
sein kann
als
die
Energie
eines
absorbierten
wirksamen
Lichtenergiequantes.
Bezeichnet
man
mit
J
die
(theoretische)
Ionisierungsarbeit
pro Grammäquivalent, so
muß
also sein:
Rßv ^
Nach
Messungen
Lenards
ist aber
die
größte
wirksame
[49]
Wellenlänge
fur Luft
ca.
1,9.10-5cm, also
Rßv
=
6,4.1012
Erg^J.
Eine obere
Grenze
für
die
Ionisierungsarbeit gewinnt
man
auch
aus
den
Ionisierungsspannungen
in verdünnten Gasen.
Nach
J.
Stark1)
ist
die
kleinste
gemessene Ionisierungs-
spannung
(an
Platinanoden)
für Luft
ca.
10
Volt.2)
Es
ergibt
sich also
fur J die
obere Grenze
9,6.1012,
welche nahezu
gleich
der
eben
gefundenen
ist.
Es
ergibt
sich noch eine
andere
Konsequenz,
deren
Prüfung
durch das
Experiment
mir
von
großer Wichtigkeit
zu
sein scheint. Wenn
jedes
absor-
bierte
Lichtenergiequant
ein Molekül
ionisiert,
so
muß zwischen
der
absorbierten
Lichtmenge
L
und
der
Anzahl
j der
durch
dieselbe ionisierten Grammoleküle die
Beziehung
bestehen:
_
L
.7
Diese
Beziehung muß,
wenn
unsere Auffassung
der Wirklich-
keit
entspricht,
fur
jedes
Gas
gelten,
welches
(bei
der
betreffen-
den
Frequenz)
keine merkliche
nicht
von
Ionisation
begleitete
Absorption
aufweist.
Bern, den
17.
März
1905.
[50]
1)
J.
Stark, Die Elektrizität in
Gasen
p.
57. Leipzig 1902.
2)
Im
Gasinnern ist die
Ionisierungsspannung
für
negative
Ionen
allerdings
fünfmal
größer.
(Eingegangen
18. Marz
1905.)
[51]
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