464 DOC. 47 THE RELATIVITY
PRINCIPLE
442
Einstein,
Relativitatsprinzip
u.
die
aus
demselben
gezog.
Folgerungen.
beide Ausdrücke
von
derselben Form
sind; bezüglich
der
Abhängigkeit
der
Energie von
der
Translationsgeschwindigkeit
verhält sich das be-
trachtete
physikalische System
wie
ein
materieller
Punkt
von
der
Masse
M,
wobei M
von
dem
Energieinhalt
E0
des
Systems abhängt
nach der Formel
M-p +
%-.
(17)
Dies Resultat
ist
von
außerordentlicher
theoretischer
Wichtigkeit,
weil in demselben die
träge
Masse und die
Energie
eines
physikalischen
Systems
als
gleichartige Dinge
auftreten. Eine Masse
u
ist
in
bezug
auf
Trägheit äquivalent
mit einem
Energieinhalt
von
der Größe
uc2.
Da wir über den
Nullpunkt
von
E0
willkürlich
verfügen können,
sind
wir nicht einmal
imstande,
ohne
Willkür
zwischen einer
"wahren"
und
einer
"scheinbaren"
Masse des
Systems
zu
unterscheiden.
Weit
natür-
licher erscheint
es,
jegliche träge
Masse als einen Vorrat
von Energie
aufzufassen.
Der Satz
von
der Konstanz
der Masse
ist
nach
unserem
Resultat
für ein einzelnes
physikalisches System
nur
dann
zutreffend, wenn
dessen
Energie
konstant
bleibt;
er
ist
dann
gleichbedeutend
mit dem
Energieprinzip. Allerdings
sind die
Änderungen,
welche die Masse
physikalischer Systeme
bei den bekannten
physikalischen Vorgängen
erfährt,
stets unmeßbar klein. Die Abnahme der Masse eines
Systems,
welches
1000
Gramm-Kalorien
abgibt,
beträgt z.
B.
4,6.10-11
gr.
Beim radioaktiven Zerfall eines
Stoffes
werden
ungeheure Energie-
mengen
frei;
ist
die bei einem
derartigen
Prozeß auftretende Vermin-
derung
der Masse nicht
groß genug, um
konstatiert
zu
werden?
[63]
Herr
Planck schreibt
hierüber:
"Nach
J.
Precht1) entwickelt
ein Grammatom
Radium, wenn es
von
einer hinreichend dicken Blei-
schicht
umgeben
ist, pro
Stunde 134,4
x
225
=
30240
gr-cal.
Dies
[65]
ergibt nach
(17)
für die Stunde eine
Verminderung
der Masse
um
30240-419-105
9.1020
gr=1.41.10-6mgr61A^.
oder
in einem
Jahre
eine
Verminderung
der Masse
um 0,012 mgr.
Dieser
Betrag
ist
allerdings,
besonders
mit Rücksicht auf das
hohe
Atomgewicht
des
Radiums,
immer noch
so
winzig,
daß
er
wohl zunächst
außer dem Bereich der
möglichen
Erfahrung
liegt".
Es
liegt
nahe,
sich
zu
fragen, ob
man
nicht durch
Anwendung
einer indirekten Me-
thode
zum
Ziele kommen könnte.
Es
sei
M
das Atomgewicht
des
[64]
1)
J.
Precht,
Ann.
d. Phys.
21,
599,
1906.
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