568
DOC. 60
CONSTITUTION
OF RADIATION
486
Verhandlungen
der
Deutschen
Physikalischen
Gesellschaft.
[Nr.
20.
einbar
zu
sein,
nämlich mit dem Interferenzversuch
von
Michelson
und
Morley.
[12]
P.819[/Theorie,]
Lorentz hatte
gezeigt,
daß nach seiner
Theorie,
abgesehen
von
Gliedern,
welche den
Quotienten
Korpergeschwindigkeit
in
der
Lichtgeschwindigkeit
zweiten oder einer
höheren
Potenz als Faktor
enthielten,
ein
Ein-
fluß
einer
gemeinsamen Translationsbewegung
der
Apparate
auf
den
Strahlengang
bei
optischen
Versuchen nicht vorhanden
sei.
Es
war
aber damals schon
der
Interferenzversuch
von
Michelson
und
Morley
bekannt, welcher dartat, daß
in
einem
speziellen
Falle auch Glieder zweiter
Ordnung
in
bezug
auf den
Quotienten
Körpergeschwindigkeit
Lichtgeschwindigkeit-
sich nicht bemerkbar
machten,
trotzdem
dies
vom
Standpunkte
der
Theorie des ruhenden Lichtäthers
aus
zu
erwarten
war.
Damit dieser Versuch
von
der
Theorie
mit
[13]
umfaßt
werde,
wurde
von
Lorentz
und
Fr. Gerald
bekanntlich
die Annahme
eingeführt,
daß alle
Körper,
also auch
diejenigen,
welche die Bestandteile
der
Versuchsanordnung
von
Michelson
und
Morley
miteinander
verbanden,
in bestimmter Weise ihre
Gestalt
ändern,
falls
sie
relativ
zum
Äther
bewegt
werden.
Diese
Sachlage
war nun
eine höchst
unbefriedigende.
Die
einzige
Theorie,
welche
brauchbar
und in ihren
Grundlagen
durch-
sichtig
war,
war
die
Lorentzsche
Theorie. Diese
ruhte
auf
der
Voraussetzung
eines absolut
unbeweglichen
Äthers.
Die
Erde mußte
relativ
zu
diesem Äther als
bewegt angesehen
werden. Alle Ver-
suche
aber,
jene
Relativbewegung nachzuweisen,
verliefen
resultat-
los, so
daß
man zur
Aufstellung
einer
ganz eigentümlichen Hypo-
these
gezwungen
wurde,
um
begreifen
zu
können,
daß
jene
Relativ-
bewegung
sich
nicht bemerkbar mache.
Der
MICHELSONsche
Versuch
legte
die
Voraussetzung
nahe,
daß alle
Erscheinungen
relativ
zu
einem
mit
der Erde
bewegten
Koordinatensystem, allgemeiner
überhaupt
relativ
zu
jedem
be-
schleunigungsfrei bewegten System,
nach
genau
den
gleichen
Ge-
setzen
verlaufen.
Diese
Voraussetzung
wollen
wir
im
folgenden
[14]
kurz
"Relativitätsprinzip"
nennen.
Bevor wir die
Frage
berühren,
ob
es
möglich
sei, an
dem
Relativitätsprinzip festzuhalten,
wollen
wir kurz
überlegen,
was
bei
Festhaltung
dieses
Prinzips
aus
der
Ätherhypothese
wird.
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