DOC. 20 LIGHT QUANTUM HYPOTHESIS 457
XVI
Emil Schoch.
Der Vorsitzende teilt
die
von
Herrn Joh. Kaspar
Escher-Hess
und
Dr.
Caesar Schoeller
eingelaufenen
Dankschreiben
mit.
Die in
der letzten
Sitzung Angemeldeten
werden
einstimmig
aufgenommen.
Folgende
Neuanmeldungen
sind
eingegangen:
Herr Adler,
Guido,
Ingenieur,
angemeldet
von
Herrn Prof.
C.
Schröter.
"
"
"
Klett,
Max,
Dr.
phil., Chemiker,
angemeldet von
Herrn
Dr. med.
Fr. Brunner.
Rodari,
Palmir,
Dr.
med.,
Privatdozent,
angemeldet
von
Herrn
Dr.
med.
Fr.
Brunner.
v.
Wyss-Schindler,
Wilh.,
Dr.
phil.,
Prof.
am
Gymnasium,
angemeldet
von
Herrn
Dr. med.
C.
Schindler.
Die
nun
folgende
sehr
lebhafte Diskussion über
das
Relativitätsprinzip
fand
in
zwangloser Weise,
ohne
Protokollführung
statt. Sie
wurde benützt
von
den Herren Prof.
Stodola,
Prof. Meissner,
Fritz Müller,
Dr.
Laemmel,
Ingenieur
Bloch
und
Herrn Prof. Einstein, der
zur
Einführung die Ab-
leitung
der
Transformationsgleichungen
und
zum
Schluss noch
eine
gedrängte
Übersicht über die
neue
Lichtquantentheorie
gab.
Er führte
folgendes
aus:
[1]
Es
hat
sich
herausgestellt,
dass
wenn man
die
Maxwellsche
Elektrizitäts-
theorie
und
die
molekularkinetische
Betrachtungsweise
auf
gewisse
Erschei-
nungen
der
Lichterzeugung
und
Lichtverwandlung anwendet, Widersprüche
mit den beobachteten
Tatsachen,
insbesondere der
"schwarzen Strahlung"
und
der
Entstehung von
Kathodenstrahlen
zu
Tage
treten. Diese
Widersprüche
lassen sich
beheben,
wenn man
die
Arbeitshypothese einführt,
dass bei der
Ausbreitung
des
Lichtes die
Energie
nicht kontinuierlich den Raum
erfüllt,
sondern
aus
einer endlichen Zahl
von
in Raumpunkten
lokalisierten
Energie-
quanten
besteht, welche
sich
bewegen,
ohne sich
zu
teilen,
und
nur
als Ganze
absorbiert
und
erzeugt
werden
können. Treffen diese
Energiequanten
eine
photo-
lumineszierende
Substanz,
so
muss
nach
dem
Energieprinzip
die
bei
einem
Elementarprozess
ausgestrahlte Energie
gleich
oder kleiner
sein
als
die ein-
gestrahlte
Energie,
und
es
ergibt
sich
aus
der Formel für die
Energie
des
Lichtquantes
auf einfache Weise die bekannte
Stokes'sche
Frequenzregel.
Bei
der
Erzeugung
von
Kathodenstrahlen durch
Belichtung
fester
Körper
wird
die
Energie
der
Lichtquanten in
kinetische
Energie
von
Elektronen
verwandelt,
und
nun
erst
versteht
man,
dass die
Qualität
der
Kathodenstrahlung, d. h.
die
Geschwindigkeit
der
Elektronen
unabhängig
sein kann
von
der Intensität des
erregenden
Lichtes,
während die Zahl der
fortgeschleuderten
Elektronen
der
Zahl der
Lichtquanten proportional
ist.
Aus der Planck'schen
Strahlungs-
formel ist aber
zu folgern,
dass Hand
in
Hand
hiermit,
eine
Änderung
einher-
zugehen
hat
bezüglich unserer Vorstellungen
über den
molekularkinetischen
Mechanismus
der
Energieübertragung
auf
schwingungsfähige
Jonen oder Elek-
tronen
(Resonatoren),
indem die
Energie
derselben sich
sprungweise nur um
ein
ganzzahliges
Vielfaches,
eben eines
Lichtenergiequants,
ändern kann. In-
dem
man
diesen Mechanismus auch auf die
Schwingungen überträgt, welche
den materiellen Molekulen eines festen
Körpers infolge
seiner
Wärmebewegung
zukommen, ergibt
sich eine überraschende
Aufklärung
für
die
Änderung
der
spezifischen (Molekular-)
Wärme der festen
Körper
mit der
Temperatur,
die
bis anhin ein
vollkommenes Rätsel
geblieben
war.
Schluss der
Sitzung
1/211
Uhr.
[2]
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