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DOC.
1
MANUSCRIPT ON
SPECIAL
RELATIVITY
[p. 21]
Sequenzen
ziehen,
um
den
Standpunkt
der Relativitätstheorie dadurch
zu
rechtfertigen.-
Fassen wir
die
beim Fizeau'schen
Versuch
vorhandene
Anordung prinzipi-
ell
auf,
so
haben wir
folgende Gegenstände
zu
unterscheiden
1)
die
Lichtquelle
(L)
2)
das
vom
Lichte durchsetzte Medium
(M)
3)
die Erde
mit
allen
übrigen Gegenständen
(E).[43]
Den
Sachverhalt beim Fizeau'schen
Versuch
können wir hinreichend
so
cha-
rakterisieren:
L
und E
ruhen
inbezug
auf
das
Koordinatensystem K.
M ist in
Richtung
der x-Achse durchstrahlt
(Lichtgeschwindigkeit
V)
und mit
der
Ge-
schwindigkeit
ql
bewegt.
Diesem Sachverhalt
ist
nach
a)
der
folgende gleich-
wertig:
M
ruht; L
und E
haben
längs
der X-Achse
die
Geschwindigkeit
-
ql.
Die
dabei
bezüglich
M
auftretende
Lichtgeschwindigkeit
V'
ist
nach dem Re-
sultat Fizeaus
und nach
c)
gleich
V
= {Vo
+
q,
/
1
~
1
A
1/
}-}/=
V0-
V
n n
2 '
wobei
V0
die
Lichtgeschwindigkeit
in M
ist für
den Fall,
dass
L
M and
E rela-
tiv
zu
einander ruhen.
Der Umstand,
dass
L
und E
bezüglich
M
mit der
Geschwindigkeit
-ql
bewegt
sind,
ändert also
bei
dieser
Auffassung
die
Lichtgeschwindigkeit
in M
um
(-q1/n2).
Man
kann
nun
für diese
Aenderung
V' -
V0
entweder
die
Bewegung
von
E
oder
die
Bewegung
von
L
verantwort-
lich
machen
(Diese
beiden
Möglichkeiten
bezeichnen wir als "Fall I" und
"Fall II").
Fall
I
führt
zu
grossen Komplikationen.
Denn
es
müsste der Einfluss der
Bewegung
von
E
gegen
M
auf
die
Lichtgeschwindigkeit
in M
desto kleiner
werden, je kleiner die
Masse
(?)
von
E und
je grösser diejenige
von
M
ge-
macht
wird.[44]
Im
Falle
des
wirklichen
Experimentes
wäre die
Sachlage
so
aufzufassen,
dass die
wirksame
Masse
von
E
gegenüber derjenigen
von
M
so
überwiegt,
dass
sie
allein
in
Betracht
kommt.
Da
es
aber
gar
keinen
Anhalts-
punkt
dafür
gibt,
nach
welchem
Gesetze bewegte
Massen
die
Lichtgeschwin-
digkeit
im
umgebenden
Raume
modifizieren könnten,[45]
ist
bei
dieser
Auf-
fassung
der
Willkür freier
Spielraum gelassen.
Jedenfalls
müsste
jene
Massen-Wirkung
mit
der
Entfernung kräftig abnehmen,
da
man
sonst
mit
dem
Ergebnis
des
Versuches
von
Michelson
in
Konflikt
gerät.[46]
Bei
Fall
II
hängt
die
Lichtgeschwindigkeit
in M
von
der
Bewegungsge-
schwindigkeit
der
Lichtquelle gegen
M ab
(Ritz
und
Ehrenfest).[47]
Es
könnte dann
in M
Lichtstrahlen
von
allen
möglichen, beliebig kleinen
und
be-
liebig grossen Ausbreitungsgeschwindigkeiten geben.
Eine ebene
Lichtwelle
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