DOCUMENT 288 SEPTEMBER 1911 327 AKS (NNPM, MA 4725 (2)). [11 201]. The postcard is addressed "Herrn Dr. E. F. Freundlich Kgl. Sternwarte Berlin S.W. 48. Enckeplatz 3a Berlin," and postmarked "Smichov 1 Smichow 1 21.IX.11.[XI?]." The postmark is obscured. [1]The formula for the angular gravitational deflection a of a light-ray that passes a spher- ical mass M at a distance A from its center, as derived in Einstein 1911h (Vol. 3, Doc. 23), §4. [2]Einstein had called on Freundlich's help in testing his prediction of gravitational light- deflection at the beginning of the month (see Doc. 281). In the preceding document Einstein expresses his skepticism about the feasibility of daylight observations. [3]Probably of Einstein 1911h (Vol. 3, Doc. 23). 288. To Willem Julius Prag. 22. IX. 11. Hoch geehrter Herr Kollege! Die erneute an mich gerichtete Anfrage inbetreff des Lehrstuhles in Utrecht hat mich sehr überrascht,[1] und derart gefreut, dass ich ganz ernsthaft daran denke, einer Berufung an Eure Universität Folge zu leisten, falls es dazu kommen sollte. Sie können sich nämlich kaum vorstellen, wie sehr mich der Kreis von Menschen, den ich letztes Jahr in Leyden kennen zu lernen die Freude hatte,[2] entzückt hat, auch wenn ich an Euern unvergleichlichen H. A. Lorentz gar nicht denke. Deshalb bitte ich Sie noch um einige Auskünfte. Weil ich nicht vermöglich bin muss ich Sie fragen, ob irgend welche Art von Alters- und Witwen-Ver- sorgung bei Euch existiert, ferner, ob die Umzugsspesen vergütet werden. Wann wäre die Stelle etwa anzutreten? Es wäre mir lieb wenn dies nicht noch während dieses Semesters wäre,[3] damit ich nicht den hiesigen Behörden und meiner hiesigen Kollegenschaft gegenüber gar zu unfreundlich handeln muss, und die Studenten durch einen Wechsel nicht geschädigt werden. Eines muss ich Ihnen noch sagen. Bevor ich aus meiner Züricher Heimat nach Prag ging, habe ich in Zürich privatim versprochen, dort Mitteilung zu machen, bevor ich irgendwo eine andere Berufung annehme,[4] damit die Lei- tung des Polytechnikums mir ebenfalls einen Ruf zukommen lassen kann, falls sie es für gut findet.- Nun zu unserer Sonne! Ihre Arbeiten[5] habe ich in der Hauptsache gelesen und grossen Gefallen daran gefunden. Ihre Theorie der Sonnenflecken[6] ge- fällt mir sehr, nicht minder die schönen Experimente, die Sie dazu gemacht haben.[7] Allerdings bin ich nicht vertraut genug mit den Einzelheiten der Er- scheinung, um beurteilen zu können, ob die Abhängigkeit der Erscheinung vom Gesichtswinkel[8] zu Ihrer Theorie passt. Auch die Einführung der Zer- streuung als Ursache scheinbarer Absorption und scheinbarer Verschiebung
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