330 DOCUMENT 289 SEPTEMBER 1911 hörigen Anzahl von Jahren der Universität treu zu bleiben gedenkt er braucht sich jedoch nicht für eine bestimmte Zeit zu verbinden. Die Kleinheit der von Hale und Adams beobachteten mittleren Verschie- bung der Chromosphärenlinien (0,002 Ä)[3] ist, glaube ich, für Ihre Auf- fassung nicht bedenklich,[4] denn diese Verschiebungen wurden gemessen gegenüber den Fraunh. Linien des Randspektrums die Linien des Randspek- trums sind gegenüber den Linien des Centrumspektrums im Mittel 0,005 nach Rot verschoben,[5] und die letzteren wiederum etwa gleichviel nach Rot ge- genüber den terrestrischen.[6] Also hätte die mittlere Verschiebung der Chro- mosphärenlinien gerade die von Ihrer Theorie geforderte Grösse.[7] In einem Briefe vom 11 August 1910 schrieb Adams[8] mir: "The bright lines of the Chromosphere are measured relative to the dark lines of the spectrum of the adjacent limb. These bright lines, as Mr. Hale[9] and I have shown, and as additional measures on some one thousand lines have confirmed, are not dis- placed to any appreciable degree with reference to the absorption lines at the sun's limb. Therefore, they must be displaced by the same amounts from the wave-lengths of the corresponding lines at the center of the sun as are the lines at the limb." Weniger günstig, und vielleicht mit einer Erklärung aus Gravitationsein- fluss unvereinbar, scheint mir jedoch die Tatsache, dass die beobachteten Ver- schiebungen nicht gleichmässig mit der Wellenlänge zunehmen, sondern ganz unregelmässig zwischen 0,010 und 0,020 A schwanken.[10] Was die Brechung der Lichtstrahlen durch das Gravitationsfeld anlangt, fürchten Sie nicht dass dieser Effekt, falls es gelingen sollte bei totalen Son- nenfinsternissen Ablenkungen zu beobachten, doch von Strahlkrümmungen in Dichtegradienten der Sonnengase wohl schwer zu unterscheiden sein würde?[11] Ihr Ansatz scheint mir übrigens so überzeugend, dass man sich neugierig fragt, auf welche Weise es Ihnen nachher gelingen wird die Ursache zu fin- den, weshalb der zuerst erwartete Einfluss der Gravitation nicht deutlich hervortritt. ADft (NeUU, Archief W. H. Julius I, 17). [75 066]. [1]The question of an Utrecht appointment is discussed in the preceding document. [2]Einstein raised the possibility of a competing offer from the ETH in the preceding docu- ment. [3]See Hale and Adams 1909. [4]It concerns Einstein's prediction of gravitational redshift of solar spectral lines. See also the preceding document. [5]See Doc. 284, note 7. [6]See Doc. 278, note 3. [7]Namely, 0.01 Ä for a line of wave-length 5000 Ä (see the preceding document).
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