352 DOCUMENT 308 NOVEMBER 1911 [2]Einstein had turned down the offer (see Doc. 304) even before receiving a positive re- sponse from the ETH. [3]Grossmann's view is reiterated at the meeting of the Swiss School Council at the begin- ning of December, where reference is made to the "atrophying of the curriculum for the higher semesters of the eighth department [mathematics and physics]" ("Verkümmerung des Stunden- planes für die obern Semester der VIII. Abteilung") (see the minutes of 2 December 1911, in SzZE Schulratsarchiv 1911, Protokoll des Schweizerischen Schulrates, no. 117). 308. To Heinrich Zangger Prag. 20. XI. [1911][1] Lieber Freund Zangger! Sie sind durchgedrungen, unglaublicher Weise: Ich hätte sehen mögen, wie Sie das gemacht haben.[2] Die verheissenen Briefe von Grossmann und Weiss sind eingetroffen, und ich habe Grossmann schon wieder geantwortet mit der für Sie selbstverständlichen Erklärung, dass ich prinzipiell geneigt sei --.[3] In wenigen Tagen ist Schulratsitzung, und dann wird Gnehm nach menschli- cher Voraussicht mit mir verhandeln.[4] Ich freue mich riesig, bis wir wieder in Zürich zusammen sind. Wenn Sie Zeit haben, richten wir es so ein, dass wir regelmässig zusammenkommen, um alles uns Interessierende zu bespre- chen. Gegenwärtig habe ich regen Verkehr mit Haber,[5] der von unheimlicher Beweglichkeit ist. Er hat eine Relation zwischen den Frequenzen der Atom V }lYl und Elektronenschwingungen gefunden -= e ektron , v Schwin- Elektron V matom gungszahlen m Atomgewichte.[6] So einfach die Relation ist, so unbegreiflich ist sie. Die Kraft, welche das Atom festhält ist gleich der Kraft welche dessen Elektron festhält in der Ruhelage. Die Sache stimmt verblüffend. Noch ein anderes Gesetz zwischen Eigenfrequenzen und chemischen Wärmetönungen hat er aufgestellt [7] ich glaube aber nicht an dessen Richtigkeit. Mit Krüger[8] habe ich einen Streit über etwas, was er publiziert hat, und was unter den phy- sikalischen Chemikern viel Verwirrung anstiftet. Es handelt sich um einen unrichtigen thermodynamischen Kreisprozess.[9] Mit Warburg, der in Brüssel war[10] habe ich auch eine Sache. Er hat unrichtig bewiesen, dass es eine pho- tochemische Reizschwelle geben müsse.[11] Bei dieser Gelegenheit fand ich einen interessanten thermodynamischen Beweis für das photochemische Aequivalentgesetz,[12] das Warburg verifizieren will. 1 Molekül wird von v-Strahlung zersetzt unter Absorption der Energiemenge hv.
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