DOCUMENT 1 JUNE 1902 5 1. To Mileva Maric[1] Bern. Samstag Abend. [28 June 1902 or later][2] Mein liebes Schatzerl! Grade komme ich heiter vom Garten mit Ehrat[3] und Solovini[4] und noch einem jungen Mann, den ich von Schaffhausen her kenne & der eigens mit nach Bern kam, um mich zu besuchen.[5] Morgen geh ich mit ihnen auf den Beatenberg bei Thun[6] & am Montag reisen sie wieder ab, was mir sehr lieb ist. Ich ginge morgen viel lieber mit Dir auf den Beatenberg als mit lauter Männern, ein Mann bin ich doch selber. Wenn ich nicht bei Dir bin, dann den- ke ich immer mit solcher Zärtlichkeit an Dich, als Du Dirs kaum einbilden kannst, wenn ich auch immer ein beeser[7] Kerl bin, wenn ich bei Dir bin. Aber wart nur, nächsten oder übernächsten Sonntag machen wir auch einen Ausflug und gehen schon am Samstag Abend fort! Dann werd ich Dich am Abend und in der Nacht wieder einmal nach Herzenslust verbusseln und ver- drücken. Ehrat leidet ziemlich stark unter seiner Nervosität, trotzdem er ein sehr angenehmes Leben hat.[8] Denk, wenn der meine Arbeit hätte![9] Ich glau- be, er könnte es keine 14 Tage aushalten. Der sollte unbedingt ein Schatzerl haben wie ich, das ihn liebhat, und ihm ein bisserl Lebenspoesie beibringt, damit er auch ein bisserl sehen lernt, daß es ein inniges, sorgloses Leben gibt und nicht immer nur Stirnrunzelei. Leb wohl mein Schatzerl, am Montag um 6 Uhr am Türmchen werden wir uns treffen. Sei geküßt von Deinem Johonzel. ALS (CLE). [76 359]. [1]Mari5 (1875-1948). See Vol. 1, Biography of Einstein-Mari5, pp. 380-381. [2]Dated by the reference to Einstein's appointment and on the assumption that he began work on Monday, 23 June. [3]Jakob Ehrat (1876-1960) was one of Einstein's classmates at the ETH (see Vol. 1, Biography, p. 379). [4]Maurice (or Moritz) Solovine (1875-1958) was a student at the University of Bern (see Album Universitatis Bernensis V, SzBeSa, no. 9872). He began an informal discussion group with Einstein soon after meeting him during Easter vacation 1902 (see Solovine 1956, p. vi). The members of the group referred to themselves as the Olympia Academy (see the following document, note 6, and Doc. 15). [5]Probably a reference to Paul Habicht (1884-1948), whose acquaintance Einstein made while teaching at a private school next door to the Habicht family in Schaffhausen two years earlier (see Vol. 1, Biography of Conrad Habicht, p. 382). Habicht was a machine technician's apprentice in Schaffhausen. [6]The Beatenberg lies southeast of Thun and on the northern shore of the Lake of Thun. The town of Thun is in the Bernese Oberland, 25 km southeast of Bern. Einstein undertook a number of trips on foot to Thun in the company of Solovine. They would leave at six in the
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