600 DOCUMENT 511 MARCH 1914 511. To Elsa Löwenthal [Zurich, 5 March 1914] Liebste Elsa! Ach, wie wirst Du auf mich Ärmsten geladen sein wegen meiner hartnäk- kigen Stummheit! Wenn Du aber sehen würdest, wie bitter ich mich plage, so würde Dein Grimm zerfliessen. Überhaupt hast Du mir ja selbst gesagt, dass Du versöhnt sein willst, wenn ich nicht nach Paris[1] sondern direkt von Lei- den nach Berlin komme. So mache ichs auch, komme also um den 1. April & bin etwa 14 Tage-haleluja-allein dort, weil mein + mit den Kindern auf Befehl des Arztes nach Lokarno gehen muss zur Erholung.[2] Ich freue mich riesig und weiss, dass ich dort neu aufleben werde Wir wollen auch fleissig Spaziergänge machen dies that ich hier fast nie, weil ich die gute Laune nicht aufbringen konnte. Ich glaube auch, dass das Leben für Onkel Jakob und meine Mutter hübsch sein wird.[3] Beide sind robust, etwas roh und für ihr Alter noch genussfähig. Verzeih die harten Ausdrücke diese Nüchternheit kommt von der eigentüm- lichen grüblerischen Arbeit, die ich betreiben muss und davon, dass mein Le- ben so unglaublich reizlos dahinläuft (+). Das wird aber jetzt anders, und Du wirst sehen, dass auch meine Hölzernheit bald verschwunden sein wird. Nimm für diesmal noch mit diesem Telegramm vorlieb und sei innig ge- küsst von Deinem Albert. ALS. [72 343]. The envelope is addressed "Frau Elsa Einstein Haberlandstr. 4 Berlin, and post- marked "Zürich 8 (Fluntern) 5.III.14-2." [1]Einstein was invited to attend a conference at the Sorbonne (see Doc. 509, note 6). [2]The designation of Mileva Einstein-Maric as a "cross" or "burden" ("Kreuz") is explicit in Docs. 399 and 434. Einstein-Marid probably arrived in Locarno either on 31 March or on 1 April (see Mileva Einstein-Marid to Clara Steidle, 2 April 1914, Vreneli Hassler-Steidle, Gontenschwil, Switzer- land). She planned to return to Zurich on 18 April (see Mileva Einstein-Marid to Clara Steidle, 16 April 1914, Vreneli Hassler-Steidle, Gontenschwil) before traveling on to Berlin with her sons to join Einstein. The trip to Locarno, canton of Ticino, was due to the ill-health of the younger son, Eduard Einstein (see the preceding document). [3]Pauline Einstein came to Berlin to run the household of her older brother, Jacob Koch, after the death of the latter's wife (see the preceding document).
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