142
DOC.
12
EXPERT OPINION
[p.
10]
Drehmomente
auftreten,
welche die
ursprüngliche
relative
Lage
von
B
und
G
wiederherzustellen streben
(im
Folgenden
zur
Abkürzung
"elastische
Ver-
knüpfung"
genannt).
Der Nachdrehrahmen
G
sei
selbst
um
X-X drehbar
und
mit einer
von
B
aus gesteuerten
servomotorisch
betätigten
Antriebsvorrich-
tung
verbunden,
welche
bewirkt,
dass
G
allen
Drehbewegungen von
B
folgt.
Geschähe
dieses
Nachfolgen
von
G
ohne
Zeitaufwand
und
vollständig,
so
würde
trotz
der vorhin
genannten Verbindung
zwischen
B
und
G
eine Rück-
wirkung von
G
auf
B
nicht
stattfinden;
die
Schwingungen
von
B würden
durch
G
nicht
gedämpft.
Wenn aber
die
Antriebsvorrichtung
von
G
derart be-
schaffen
ist,
dass der Nachdrehrahmen G bei
Schwingungen
von
B
mit
seinen
Schwingungen
hinter denen
von
B etwas zurückbleibt,
so
wird die "elastische
Verknüpfung"
zwischen
B
und
G
eine
Dämpfung
der
Schwingungen
des Kör-
pers
B
bewirken.
Dies Verfahren für die
Dämpfung
findet beim
Sperry'schen
Meridian-
kreisel
zuerst
Anwendung,
und
zwar
ganz
rein bei der in
Fig. 14
und
16
des
Sperry-Kataloges
skizzierten Variante. Hier
spielen
die vertikalen Aus-
schwingungen (Eöevationen)
der Kreiselachse bei der
Dämpfung gar
keine
Rolle,
sodass ein Kollidieren mit dem Patent 236200
ganz ausgeschlossen
ist.
Die "elastische
Verknüpfung"
zwischen
B
und
G
wird hier durch eine Feder
erzielt.
Weniger durchsichtig liegen
die Verhältnisse bei dem
Ausführungsbeispiel
[p. 11]
gemäss
Fig. 15
des
Sperry-Kataloges,
welches dadurch besondere
Bedeutung
hat,
dass dieser Skizze der
von
der
Sperry-Company
der Deutschen Marine-
Verwaltung gelieferte
Meridiankreisel
entsprechen soll[14] (nach
mündlichen
Aussagen
beider Parteien in der
Verhandlung
vom
5.
Januar).
Dies
Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich
von
demjenigen
gemäss
den
Figuren
14
und
16
des
Sperry-Kataloges
durch die Art und
Weise,
wie die
Wechselwirkung
zwischen dem
Körper B (hier
als Gehäuse
ausgebildet)
und
dem "Nachdrehrahmen"
G
erzielt ist. Die
Wechselwirkung
wird hier durch
das
halbmondförmige
Gewicht
R erzielt,
das mit seinen Enden im Nachdreh-
rahmen G
gelagert
und durch den exzentrisch
angeordneten
Mitnehmerstift
S
mit dem
Körper
B
gekoppelt
ist. Durch diese
Anordnung
wird eine Schwin-
gungsdämpfung
nach zwei
ganz
verschiedenen,
wohl auseinander
zu
halten-
den Methoden erzielt:
1)
Wird
B
relativ
zu
G
um
die Vertikalachse
verdreht,
so
wird dabei das Ge-
wicht
R
wegen
der exzentrischen
Anordnung
des Stiftes
S etwas angehoben;
hierdurch entsteht ein
Drehmoment,
welches die
ursprünglich
relative
Lage
von
B
und
G
wieder herzustellen strebt. Das Gewicht
R
bewirkt also eine
"elastische
Verknüpfung"
zwischen
B
und
G
genau
wie beim
Beispiel gemäss
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