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DOC. 42 SPECIAL
AND
GENERAL
RELATIVITY
Das
Feld. In der Newtonschen
Mechanik
spielen
Raum und Zeit
eine
doppelte
Rolle.
Erstens
als
Träger
bzw.
Rahmen für
das
physi-
kalische
Geschehen,
in
bezug
auf
welchen die
Ereignisse
durch
die
Raum-Koordinaten und
die
Zeit
beschrieben
werden.
Die
Materie
wird
im Prinzip
als
aus
"materiellen
Punkten" bestehend
gedacht,
deren
Bewegungen
das
physikalische
Geschehen ausmachen.
Wenn
die
Materie
als
kontinuierlich
gedacht
wird,
so
geschieht
dies
ge-
wissermaßen als
provisorisch
in solchen Fällen, in
denen
man
die
diskrete Struktur
nicht beschreiben will
oder kann. In
diesem Falle
werden
kleine
Teile
(Volumelemente)
der Materie ähnlich
behandelt
wie
materielle
Punkte,
wenigstens
soweit
es
sich
bloß
um
Bewegun-
gen
handelt und
nicht
um
Vorgänge,
deren
Zurückführung
auf
Be-
wegungen
einstweilen
nicht
möglich
oder
nicht
zweckmäßig war
(z.
B.
Temperaturänderungen,
chemische
Vorgänge).
Die zweite
Rolle
von
Raum und Zeit
war
die als
"Inertialsystem". Inertialsysteme
waren
von
allen denkbaren
Bezugssystemen
dadurch
bevorzugt
gedacht,
daß
in
bezug
auf
sie
der
Trägheitssatz Gültigkeit beanspruchte.
Das Wesentliche ist
dabei,
daß
das
unabhängig
von
den
erleben-
den
Subjekten gedachte "physikalisch
Reale"
als
aus
Raum
und Zeit
einerseits und
aus,
mit
Bezug
auf
diese,
bewegten
dauernd existieren-
den
materiellen Punkten andererseits
aufgefaßt
wurde
-
wenigstens
im
Prinzip.
Die
Idee der
unabhängigen
Existenz
von
Raum und Zeit
kann
man
drastisch
so aussprechen:
Wenn
die Materie
verschwände,
so
würden
Raum
und Zeit allein
übrig
bleiben
(als
eine
Art Bühne
für
physikalisches
Geschehen).
Die
Überwindung
dieses
Standpunktes
hat
sich
aus
einer Ent-
wicklung
ergeben,
die zunächst
mit
dem Raum-Zeit-Problem
nichts
zu
tun
zu
haben
schien
-
das
Auftreten
des
Feldbegriffes
und
dessen
schließlichen
Anspruch,
den
Partikelbegriff (materiellen
Punkt)
im
Prinzip
zu
ersetzen.
Im Rahmen der
klassischen
Physik
stellte
sich
der
Feldbegriff
als
Hilfsbegriff ein,
in Fällen, in denen
man
die
Materie
als
Kontinuum behandelte.
Bei
der
Betrachtung
der
Wärmeleitung
in einem
festen
Körper
z.
B.
wird der
Zustand da-
durch
beschrieben,
daß
in
jedem
Punkte
des
Körpers
für
jede
be-
stimmte Zeit
die
Temperatur angegeben
wird. Mathematisch
be-
deutet
dies: die
Temperatur
T
wird
als
mathematischer
Ausdruck
(Funktion)
der
räumlichen
Koordination
mit
der Zeit
t dargestellt
(Temperaturfeld).
Das Gesetz
der
Wärmeleitung
wird als
eine lokale
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