314 DOC.
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ETHER
AND
RELATIVITY
-
9
-
Materie
und
Strahlung
nach der
speziellen
Relativitäts-
theorie
beide
nur
besondere
Formen
verteilter
Energie sind,
indem
ponderable
Masse ihre
Sonderstellung
verliert und
nur
als besondere
Form der
Energie
erscheint.
Indessen
lehrt
ein genaueres Nachdenken,
daß diese
Leugnung
des
Äthers nicht
notwendig
durch das
spezielle
Relativitätsprinzip gefordert
wird. Man kann
die
Existenz
eines
Äthers
annehmen;
nur
muß
man
darauf
verzichten,
[15]
ihm
einen
bestimmten
Bewegungszustand
zuzuschreiben,
d.
h.
man
muß ihm durch
Abstraktion
das letzte
mechanische
Merkmal
nehmen,
welches ihm
Lorentz
noch
gelassen
hatte.
Später
werden wir
sehen,
daß diese
Auffassungsweise,
deren
gedankliche Möglichkeit
ich
sogleich
durch einen
etwas
hinkenden
Vergleich
deutlicher
zu
machen
suche,
durch die
Ergebnisse
der
allgemeinen
Relativitätstheorie
gerecht-
fertigt
wird.
Man denke sich Wellen auf
einer Wasseroberfläche.
Man
kann
an
diesem
Vorgang
zwei
ganz
verschiedene
Dinge
beschreiben. Man kann
erstens verfolgen,
wie
sich
die
wellenförmige
Grenzfläche zwischen
Wasser und Luft
im
Laufe der Zeit ändert.
Man
kann aber
auch
-
etwa
mit
Hilfe
von
kleinen schwimmenden Körpern
-
verfolgen,
wie
sich
die
Lage
der einzelnen
Wasserteilchen
im Laufe der
Zeit ändert.
Würde
es
derartige
schwimmende
Körperchen
zum
Verfolgen
der
Bewegung
der
Flüssigkeitsteilchen prin-
zipiell
nicht
geben,
ja
würde überhaupt
an
dem
ganzen
Vor-
gang
nichts anderes als die zeitlich
veränderliche
Lage
des
von
Wasser
eingenommenen
Raumes sich
bemerkbar
machen,
so
hätten wir keinen
Anlaß
zu
der
Annahme,
daß
das
Wasser
aus
beweglichen
Teilchen bestehe. Aber
wir
könnten
es
gleichwohl
als
Medium bezeichnen.
Etwas
Ähnliches
liegt
bei dem
elektromagnetischen
Felde
vor.
Man kann sich nämlich das
Feld als
in
Kraft-
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