52 DOCUMENT 30 JULY 1914
Weibchen
finden,
das mir
glücklich
und
zufrieden
entgegen
lacht.
Und
Du
bist
nicht mehr unter väterlichem Kommando sondern unter
einer
so gelinden
Fuchtel,
dass keine
gerechte
Seele Dich deshalb wird bemitleiden dürfen.
Du hast mich neulich
an
meinen
Brief
erinnert,
der
anfängt
...
Ich schreibe
Dir
heute
zum
letztenmal
..
und
der endet:
Meine
Züricher
Adresse
ist
.....[3]
Bei Dir
ist
es so:
Anfang:
Ich verreise für
einige
Zeit,
um von
Dir
weg zu
sein
Ende: Komm
zu uns
nach
Bayrischzell.[4]
Siehst
Du,
wie nett wir
zusammen passen!
Heut
war
ich bei meiner Mutter. Sie
ist
beglückt
und
sagt nur:
Ach,
wenn
das
unser armer Papa
erlebt
hätte![5]
Es ist nett
von
ihr,
dass sie
so zu
Dir steht. Ich hätte
es
ihr
gar
nicht
zugetraut,
sondern
ge-
dacht,
dass sie
auch hier
vom
Wahne eines unersättlichen
Ehrgeizes
beherrscht wä-
re.
Aber
zu
ihrer
Ehre seis
gesagt,
sie
gönnt
Dir
alles
von
Herzen. Deine
Eltern[6]
sind
auch sehr
glücklich;
aber sie
grollen
ein
wenig,
weil ich
mich
gegen
Miza et-
was zu generös
gestellt hätte,
so
dass
unser
Einkommen etwas
knapp
wird.
Haber
versprach
mir
aber,
mir
einige
Nebeneinkünfte
zu verschaffen,
sodass ich ohne all-
zu
viel
Zersplitterung
einiges
dazu verdienen kann. Also
nur
keine
Angst, es
wird
alles
gut gehen!
Haber
ist Dir sehr
gut gesinnt; er
scheint
überzeugt
zu
sein,
dass
Du das
richtige
Weibchen für mich bist.
Er
begreift
auch
vollkommen,
dass ich
mit
Miza nicht leben konnte. Nicht ihre
Hässlichkeit,
sondern
Starrheit,
Mangel an
An-
passung
und
Schmiegsamkeit
und
Weichheit,
das hätte eine
Verschmelzung verun-
möglicht.
Er hält mich
für keinen
harten
Unmenschen,
sondern liebt mich ebenso
wie früher.
Meine
Kollegen
überbieten sich in
Freundschaftlichkeit
gegen
mich.[7]
Nernst
ist wieder
höchst
freundschaftlich.
Planck
ist
es
mehr als
je.
Sicher wird der
Schmerz
der
Trennung
von
meinen Kindern bald
nachlassen
und
ich werde
so
zu-
frieden
sein,
dass ich mich selbst
beneiden
möchte.
Seid
vergnügt
alle drei
und
sei
Du
umarmt
von
Deinem
schreibseligen
Albert.
Ich sehne
mich
sehr nach
Dir;
aber ich halte brav
aus
und bleibe
hier.
Mittags
bleibe ich im
Institut
und nehme rohe Milch
(!)
und Brot
dort,
und dies
täglich,
ganz
allein
auf
meinem Zimmer. Abends
bin
ich bei
[?].
ALSX.
[72 344]. Cropped.
[1]This letter
is dated
on
the
assumption
that
it
is
the
second
one
written after
Einstein-Maric’s
departure.
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