DOCUMENT
183 JANUARY
1916
245
183. To
Hendrik
A.
Lorentz
[Berlin,]
17.1.
16.
Lieber und
hoch verehrter
Herr
Kollege!
Ich
bin
im Besitze
Ihrer
drei Briefe und sehr
glücklich
über Ihre
Zustimmung,
zumal ich
sehe,
dass Sie das
Prinzipielle an
der
Theorie
ohne Rest
durchdacht
ha-
ben und sich mit dem
Gedanken befreundet
haben,
dass alle
unsere Erfahrungen
in
der
Physik
sich
auf
Koinzidenzen beziehen.[1]
Dieser
Standpunkt
verlangt
dann
eben
die
Aufstellung allgemein
kovarianter
Gleichungen.
Schon
vor
drei Jahren
war
ich
zusammen
mit Grossmann
auf
diesem
Standpunkte
gestanden,
aber
dann
auf die
irrige
Meinung gekommen,
dass dies
mit der
Forderung
der
eindeutigen
kausalen
Bedingtheit
im
Widerspruch
sei. Ich
war
auf
diese
Meinung verfallen,
die
dem
von
Ihnen im ersten
Ihrer
Briefe
eingenommenen
Standpunkte entspricht,[2]
nachdem
alle meine
damaligen
Bemühungen
gescheitert waren,
mit
kovarianten
Gravitationsgleichungen
einen Anschluss
an
Newtons Theorie
zu
erzielen.
Die Se-
rie
meiner
Gravitationsarbeiten ist eine Kette
von Irrwegen,
die
aber doch
allmäh-
lich dem Ziele
näher
führten.
Daher
sind
nun
endlich
die Grundformeln
gut,
aber
die
Ableitungen
abscheulich;
dieser
Mangel muss
noch
beseitigt
werden.
Sie haben in Ihren
beiden
Briefen den Sinn
der
Forderung
der
allgemeinen
Ko-
varianz
in vorbildlich
klarer
Weise
dargelegt.
Es
wäre sicherlich der Sache
unge-
mein
förderlich, wenn
Sie Ihre
Überlegungen
auch anderen
Physikern zugänglich
machten,
indem
Sie
eine
Abhandlung
über
die
Grundlagen
der Theorie
schrieben,
wie
Sie in Ihrem dritten Briefe freundlich in
Aussicht
gestellt
haben.[3]
Ich könnte
dies
ja
selbst
thun,
insofern
mir
alles
klar
ist.
Aber
leider hat mir die
Natur
die Gabe
der
schriftlichen
Mitteilungsfähigkeit
verweigert,
sodass
das, was
ich
schreibe,
zwar richtig
aber
reichlich unverdaulich ist.
Ihrem
zweiten Briefe
nach
zu
urteilen ist Ihnen
entgangen,
dass ich die
allge-
mein kovariante Form
der
Feldgleichungen
bereits
angegeben
habe.
Diese
ist
in
den
Gleichungen (2a)
und
(1)
der Arbeit
"Die
Feldgleichungen
der
Gravitation“
gegeben.[4]
Ich bin der
Überzeugung,
dass die
Darstellung
der
Theorie sehr
an
Übersicht-
lichkeit
gewinnen
würde,
wenn man
von
der Hamilton’schen
Formulierung ausgin-
ge,
wie Sie
es
in Ihrer schönen Arbeit
gethan
haben,
die Sie in der Amsterd. Akad.
publiziert
haben.[5]
Der
Weg hi[erzu]
scheint
der
zu
sein. Es ist der
V-Skalar[6]
G
=
J^g
£
(ik,
lm)gklgim
iklm
eine Funktion der Grössen
guv,
dguv/dxo,d2guv/dxodxt
.
Das
Integral
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