900 DOCUMENT 628 SEPTEMBER 1918
x2
+
y2
+
z2
=
R2,
von
K'
aus
beurteilt. Dies in Formeln
umgesetzt
mit Hilfe der
Gleichungen
(1)
ver-
langt notwendig
l
=
1.
(Die
Betr.
ergibt
l2
=
1/l2,
wobei
l
positiv
sein
soll).
Anders ist die
Sachlage
natürlich,
wenn
Sie das
Relativitätsprinzip
oder
das Ge-
setz
der
Isotropie
nicht
voraussetzen
wollen. Dann lautet die
Frage so:
Gibt
es
be-
kannte
Erfahrungen,
bezw. sind
Erfahrungen
denkbar,
welche
hierüber
Klarheit
schaffen? Jedenfalls ist
klar,
dass die Wahl
von
l keine blosse formale Konvention
bedeutet
sondern eine die
Realität
betreffende
Hypothese.
Diese
Hypothese
be-
stimmt
z.
B. die Gestalt des Elektrons
in
Abhängigkeit von
der
Geschwindigkeit
und damit auch die
Abhängigkeit
der
elektromagnetischen
Masse
von
der
Ge-
schwindigkeit.
So hat
zum
Beispiel
Bucherer eine
Zeitlang
eine Theorie
vertreten,
welche
auf
eine andere
Wahl
von
l hinauskommt.[4] Da aber die
Bewegungsgesetze
des Elektrons
nun
mit
grosser Genauigkeit
verifiziert
sind,
kommt heute eine ande-
re
Wahl
von
l nicht mehr in
Frage.[5]
Eine
Entscheidung
zwischen Lorentz- und Einstein ist
überhaupt unmöglich,
da
die Lorentz’sche Theorie in der Sache vollkommen mit
der
spez.
Rel. Th. überein-
stimmt,
bloss dass sie eine
speziellere
(nur
elektromagnetische)
Theorie
ist.-
Nun die
Uhrenfrage.
Dies Paradoxon löst sich
vom Standpunkt
der
speziellen
Relativitätstheorie
so.
Rut U dauernd relativ
zu
einem
galileischen Bezugssystem,
während
U'
einen Kreis relativ
zu
ihm
beschreibt,
so
bleibt
U'
gegenüber
U
zu-
rück,
obwohl die Uhren
gleich
beschaffen sind und obwohl
U
dabei-kinematisch
betrachtet-genau
so
einen Kreis relativ
zu
einem mit
U'
starr verbundenen
Sy-
stem
K'
beschreibt. Es
läge
nur
dann ein
Widerspruch gegen
das
(spezielle)
Rela-
tivitätsprinzip
vor,
wenn
die
Systeme
K und
K'
beide
berechtigte Systeme
im Sin-
ne
des
speziellen Relativitätsprinzip
wären;
das sind sie aber
nicht,
denn
K'
ist kein
galileisches
(beschleunigungsfreies) Bezugssystems.
Die
Bezugssysteme
sind
erst
dann beide
gleichberechtigt,
wenn man
sich
auf
den Boden der
allgemeinen
Rela-
tivität stellt. In diesem Falle wird die Differenz des
Uhrenganges
durch Zusam-
menwirken des Einflusses der
Geschwindigkeit
und des
Gravitationspotentials
auf
den
Gang
der Uhren erklärt.
Nirgends zeigt
sich ein
Widerspruch. (Berg
und Pet-
zold haben sich also
geirrt).[6]
Endlich das
Galvanometer-Experiment.[7]
Hier
spukt
in Ihnen das Vorurteil
von
der
absuluten Zeit bezw.
von
dem
Momentansignal.
Es wird
keinesfalls
ein Strom
durchgehen, wenn
die Kontakte
so
kurz
gebildet
werden,
dass ihre
Dauer
klein ist
gegen
die
Ausbreitungszeit
des Lichtes bezw. der elektrischen Welle zwischen bei-
den Kontaktstellen. Die
Vernachlässigung
der
stetig
verteilten
Kapazität,
welche
die endliche
Ausbreitungsgeschwindigkeit
der elektrischen Wellen
längs
der
Stäbe
bedingt,
darf
hier
prinzipiell
nicht
vernachlässigt
werden. Man kann
Ihr
Beispiel
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