DOCUMENT 443 JANUARY 1918 617
die den Fortschritt der Heute
nur
im Werden
begriffenen Geophysik
und
der Geo-
logie
befördern
Und
wie das
Institut,
so
dessen Leiter.
Wer
soll
nun
dieser
Leiter
sein? Wer soll
es
in Potsdam sein in dem Institute das
die Internationale
Erdmessung
mit Recht
zum
Führer
gewählt?
Glückliches Deutschland!
Die
Wahl wird einem schwer
wenn
man
den
bestge-
eigneten
unter den
Vielen,
dieser
Aufgabe gewachsenen, aus
erlesen
soll.
Sinne ich der Sache nach
so
wendet sich mein
Augenmerk
vor
Allem nach
Prof.
Dr.
L. Krüger,
den
grossen
Geodeten,
der durch seine die
ganze
Erde umfassenden
Untersuchungen
über
die Form des
Geoids,
und
die beste Art seiner
Abbildung,[3]
die
Hauptaufgabe
der
Erdmessung
in echt
Gaussischem
Sinne
befördert
hat,
und
so
ein
gut
Teil
zum
Ruhme
beitrug,
der dem
königl. preuss. geodetischem
Institute
unbestritten beizumessen ist.
Hervorragend
als Geodete ist auch
Prof.
R. Schumann,
und erkenne ich in seiner
Tätigkeit
mit Freuden die
Neigung
zur
Behandlung
auch solcher
Fragen
die der
Physik
näher
stehen. Seine Arbeiten
über
die
Schwankungen
der Polhöhe und über
Isostasie sind ein
glänzendes Zeugniss
dafür.[4]
Als
Geodete,
mehr
noch als
Physi-
ker
ragt
noch unter Vielen Prof.
Dr. J. E.
Wiechert
hervor,
den die Erde
hauptsäch-
lich darum
zu
interessieren
scheint,
weil sie der Sitz
von
Erdbeben
ist,
und der
als
einer der
Begründer
der
Erdbebenlehre sich auch mit allen
Aufgaben beschäftigt,
die sich
auf
die Formen
der
Erde,
auch in ihrem Inneren beziehen.[5]
Zuletzt,
aber
nicht als letzten will ich noch einen
der
Jüngeren,
Herrn Prof.
Dr.
W.
Schweydar nennen.
Unter des
unvergesslichen
Helmerts[6]
Leitung
hat
er
eine
grossartige
Schule
durchgemacht.
Wie
es
die Berichte und
Veröffentlichungen
des.
k.
pr.
geodetischen
Instituts beweisen
giebt
es
kaum eine Art
geodetischer Arbeit,
an
der
er
nicht
teilgenommen,
und die
er
als
Hülfsarbeiter,
auch als
selbstständiger
Forscher,
nicht befördert hätte. Neben diesen Institutsarbeiten trachtete
er
aber
auch sein
eigenes
Arbeitsgebiet
zu
erweitern,
das den Grenzen der
Physik
sich
an-
schliesst. An Ihm erkenne ich einen
Mann,
der
die hehren
Aufgaben
der
Geodesie,
als
getreuer
Schüler
Helmerts,
stets
vor
Augen
haltend,
auch das
Grenzgebiet
der
Physik zu
beherrschen
vermag,
und der
in den
Methoden
der
Beobachtung
sowohl,
wie
in deren
theoretischer
Verwertung
den
schwierigsten Aufgaben gewachsen
ist.
Seine
Arbeiten über die
Elastizität
der Erde beweisen diese meine
Behauptung
zur
Genüge.[7]
Noch mehr Namen anzuführen und dann unter Allen einen
einzigen
vorzuschla-
gen
wäre
von
mir eine Vermessenheit. Persönliche
Motive,
so
auch die
Rangord-
nung,
müssen ja bei
derartigen Besetzungen
meistens auch in
Betracht
gezogen
werden,
diese
zu
beurteilen ist nicht meine
Sache,
doch sei
es
mir
erlaubt mit einem
Mahnworte
zu
schliessen.
Bei
der
Besetzung
sollte ein
jugendliches
Alter nicht
als
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