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53. To John G. Hibben[1]
Berlin, den 21. II. 21.
Hochgeehrter Herr Präsident!
Ich danke Ihnen für Ihren freundlichen Brief vom 24. Dez.
20.[2]
Die Situation
hat sich inzwischen für mich insofern geändert, als ich genötigt bin, wegen der
Fundierung der in Jerusalem zu errichtenden Universität auf Einladung der zioni-
stischen Organization Mitte März nach Amerika zu
fahren.[3]
Bei dieser Gelegen-
heit könnt ich einige Vorlesungen in Princeton halten, falls es von Ihnen für wün-
schenswert erachtet wird. Entschuldigen Sie bitte, dass ich in dieser Weise die
Initiative ergreife, aber ich würde es angesichts der freundlichen Einladungen, die
ich von amerikanischen Universitäten, und zwar zuerst von Ihrer Universität erhal-
ten habe, nicht für recht erachten, nach Amerika zu fahren, ohne Ihnen davon
Mitteilung zu machen. Ausser von der Universität Princeton war ich auch von den
Universitäten Wisconsin und Yale und von der Akademie in Washington
eingeladen.[4]
Ich wende mich aber nur an Sie, weil Ihre Einladung die erste war,
die ich erhielt und weil die mir zur Verfügung stehende Zeit sehr beschränkt ist. Ich
weiss nicht, ob der in Betracht kommende Zeitpunkt Ihnen geeignet erscheint, aber
ich möchte nichts versäumen, was zur Verbesserung der mir am Herzen liegenden
internationalen Beziehungen beitragen
kann.[5]
Die Bestimmung des Honorars für
die Vorlesungen überlasse ich Ihnen vollkommen. Ich ersuche Sie freundlich, die
Antwort auf diesen Brief an Herrn Dr. Paul Warburg in Firma Kuhn Loeb & Co. in
New York zu
richten.[6]
In der Hoffnung, bald Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, bin ich mit
dem Ausdrucke meiner besonderen Hochachtung Ihr ergebener
TLC. [36 244]. The letter is addressed “To Mr. President Hibben Princeton.” A draft in Ilse Einstein’s
hand [36 243] with several corrections is also available.
[1]John Grier Hibben (1861–1933), educator and philosopher, was president of Princeton Univer-
sity.
[2]Hibben had informed Einstein that Princeton University could not afford the honorarium of
$15,000 Einstein had requested (see John G. Hibben to Einstein, 24 December 1920 [Vol. 10,
Doc. 243]).
[3]Five days earlier, Chaim Weizmann, president of the Zionist Organisation, had sent Kurt Blu-
menfeld, a leading German Zionist, member of the Zionist General Council, and one of the founders
of the Palestine Foundation Fund, a telegram in which he asked Blumenfeld to inquire whether Ein-
stein would be willing to accompany him on his planned visit to the United States to raise funds for
the construction of Palestine and particularly for the Hebrew University. Blumenfeld forwarded the
telegram to Einstein (Chaim Weizmann to Kurt Blumenfeld, 16 February 1921 [33 345]).
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