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würde sich sehr darüber freuen, wenn seine Stiftung sich hier für förderlich erwei-
sen
könnte.[3]
Die Zeit bestimmen Sie bitte. Wenn es der November nicht sein
kann, so möge es ein anderer Wintermonat sein.
Die andere Bitte: Ich lege einen kleinen Zeitungsartikel bei, den ich geschrieben
u. gezeichnet
habe.[4]
Es wäre mir natürlich eine Genugtuung, wenn er von einer
englischen Zeitschrift abgedruckt würde. Dass er in Schweden, Schweiz, Holland
erscheint, dafür werde ich sorgen. Ich las im „Athenäum“ zufällig den sympathi-
schen Bericht über Ihren
Vortrag.[5]
Ich denke mir nun, das Athenäum könnte es
Ihnen nicht abschlagen, wenn Sie an die Redaktion derselben schrieben: Auf Ver-
anlassung eines deutschen Freundes bäten Sie um den Abdruck. Es handelt sich ja
nicht um politische Meinungen sondern um Festnagelung von Tatsachen. Und es
gibt in England genug Leute, denen die Northcliffesche Wahrheits-Verdrehung
zum Überdruß geworden
ist,[6]
zumal jetzt, nachdem sie ihren Zweck erreicht u. die
Engländer ihren Riesengewinn eingestrichen haben. Der amerikanische College ist
Prof. J. Kunz aus Urbana
(Illinois).[7]
Der Herzfeldsche Versuch zu Ihrem magnetischen Effekt hat negatives Ergebnis
gehabt. Wir hatten zwar eine ausgesprochene Strahlung von m etwa, in
der erwarteten Grössenordnung, aber sie entpuppte sich schliesslich als Eigen-
schwingung des
Verstärkers.[8]
Meinen Relativitätsvortrag, den ich diesen Sommer in einem Vortragscyklus
halten musste, habe ich wiederholt u. beidemal ca. 1200 Zuhörer gehabt. Er wird
auch
gedruckt.[9]
Der Philosoph Geiger hat mit mir kooperirt; er wird Ihnen seine
Broschüre wohl dieser Tage
zuschicken.[10]
Sie werden mit seiner Anpassung von
Kants Apriorismus an Ihr System kaum übereinstimme n.
Sehr lustig ist es, dass Mach in seinem sehr schönen nachgelassenen Werk zur
Optik gegen die Rel. Th. Stellung nimmt (vgl.
Einleitung)[11]
u. dass Sie nach
Ehren-Weiland trotzdem von ihm abgeschrieben haben.
Ich bin neugierig, ob Sie meine beiden Bitten erfüllen können, und würde froh
sein, wenn ich Ihnen auch einmal einen Gefallen tun könnte. Hoffentl. ist der ame-
rikan.-engl. Trubel Ihrer Gesundheit gut bekommen!
Mit herzlichen Grüssen stets Ihr
A. Sommerfeld.
ALS. Einstein and Sommerfeld 1968, pp. 81–82; Sommerfeld 2004, pp. 99–100. [21 343].
[1]As proposed in his letter to Einstein, 29 December 1920 (Vol. 10, Doc. 252).
[2]See Doc. 6.
[3]In 1917, Hermann Anschütz-Kaempfe established a fund “for the promotion of physical and
chemical sciences at the University of Munich” (Broelmann 2002, pp. 339–340).
[4]The so-called Lusitania medal was struck in Germany in August 1915, three months after the
torpedoing of the British liner Lusitania on 7 May 1915 that caused the death of almost 1,200 passen-
gers. In an article in the Münchner Neueste Nachrichten, 24 June 1921, Sommerfeld argued that the
1400=
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