D O C U M E N T 1 9 2 J U L Y 1 9 2 1 2 3 3
Frau,[5] die sich auch schon sehr auf Ihren Besuch freut. Kommet dieses mal Ihre
Geige mit, ich habe in meinen alten Tagen auch noch angefangen, kratze meinem
armen Mann damit die Ohren voll.
Auch ich hoffe sehr, daß Ihre Gattin uns die Freude ihres Besuches bereiten
wird. Haben Sie gute Nachricht von Ihren
Buben?[6]
Also auf Wiedersehen im Au-
gust
Viele Grüße Ihre
R. Anschütz
ALS. Lohmeier and Schell 2005, pp. 129–131. [37 369].
[1]Einstein proposed two coils instead of one in Doc. 95. The arrangement for currents in opposing
directions is shown by Einstein’s sketches in Appendix A.
[2]The actual position of the compass sphere has to be transmitted to the outer sphere to make it
visible.
[3]Apparently Einstein proposed inductance in a nonextant letter.
[4]On Alderman Bruce Falconer’s objection to extending the freedom of the City of New York to
Einstein and Chaim Weizmann, see, e.g., New York Times, 6 April 1921.
[5]From this word on, the letter is in Reta Anschütz-Kaempfe’s hand.
[6]The letter may have been written prior to the arrival of Einstein’s letter dated July 22 (see
Doc. 189).
192. From Lise Meitner
Berlin-Dahlem, Thiel-Allee 63, den 24. Juli 1921
Sehr verehrter, lieber Herr Professor!
Ich fürchte Sie werden mich für ganz schlecht halten, daß ich Ihnen erst heute
auf Ihren freundlichen, interessanten
Brief[1]
antworte. Aber ich wußte, dass Herr
Geiger mit einer Arbeit beschäftigt
ist,[2]
die sich mit den von Ihnen aufgeworfenen
Fragen berührt und so wollte ich, bevor ich Ihnen schreibe, erst mit Herrn Geiger
sprechen. Und das war mir nicht eher möglich.
Irgendwelche quantitativen Untersuchungen über den Zusammenhang zwi-
schen Größe der Ablenkung und den dabei erlittenen Geschwindigkeitsverlust gibt
es noch nicht. Man hat nur qualitativ festgestellt, daß die stärker abgelenkten -
Strahlen (von Kathodenstrahlen sind meines Wissens derartige Untersuchungen
überhaupt nicht gemacht) größere Geschwindigkeitsverluste erfahren als die
schwächer abgelenkten. Doch sind diese Versuche immer mit verhältnismäßig dik-
ken Folien ausgeführt, so daß die Ablenkungen sicher immer Summationseffekte
darstellen und nicht Einzelablenkungen an einem
Atom.[3]
Wie mir Herr Geiger
sagt, liegt auch hierin die Hauptschwierigkeit, nämlich bei Kathodenstrahlen kann
man nicht so dünne Folien, wie sie wegen der geringeren erreichbaren Geschwin-
digkeit verwendet werden müßten, herstellen und bei -Strahlen sind wieder die
Previous Page Next Page