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er längst Inhaber einer deutschen Professur wäre, wenn seine russische Staats-An-
gehörigkeit nicht im Wege gestanden
hätte.[2]
Von den zahlreichen originellen wissenschaftlichen Arbeiten Epsteins seien
zwei Resultate hervorgehoben, durch welche die moderne Quantentheorie in
entscheidender Weise gefördert wurde. Als Herr Sommerfeld als erster die Quan-
tentheorie auf Grund spezieller Hypothesen auf ein bestimmtes mechanisches
System von mehr als einem Freiheitsgrade angewendet
hatte,[3]
fand Herr Epstein
eine wichtige Verallgemeinerung der Quantenregel, welche die Anwendung der
Quantentheorie für alle quasi-periodischen mechanischen Systeme
festlegt.[4]
Auf
jene Verallgemeinerung der Quantenregel fussend gab er dann eine Analyse der
Auf-spaltung der Spektrallinien durch das elektrische Feld (Starkeffekt), deren
Übereinstimmung mit dem Experiment eine der stärksten Stützen der Rutherford-
Bohrschen Atom-Theorie
bildet.[5]
Es sei mir gestattet, hinzuzufügen, dass ich Herrn Epstein auch als Menschen im
persönlichen Verkehr schätzen gelernt habe und dass ich das Vergnügen hatte,
einigen von ihm gehaltenen wissenschaftlichen Vorträgen beizuwohnen, wobei ich
mich von seiner Fähigkeit zu klarer mündlicher Exposition überzeugen konnte.
A. Einstein.
ALS (CPIT Paul Epstein Papers, box 3, folder 34). [10 560], [10 561].
[1]This may have been a letter needed for the University of California, Berkeley, or the California
Institute of Technology (Caltech). See the following note and Doc. 78, note 3.
[2]For Einstein’s earlier recommendations of Epstein for a faculty position at the University of
Zurich, see Einstein to Edgar Meyer, 2 February 1920 (Vol. 9, Doc. 296); for a position in Frankfurt,
see Einstein to Arthur Schoenflies, 29 July 1920 (Vol. 10, Doc. 89). The opinion here may have been
requested for a position at Caltech (where Epstein arrived in the fall of 1921 for a one-year visiting
professorship), or for a position in Berkeley; see Doc. 78 and its note 3. For Einstein’s suggestion to
find a position for Epstein in America, see Einstein to Paul Ehrenfest, 1 March 1920 (Vol. 9,
Doc. 335). Epstein was born in Warsaw, which was then part of Imperial Russia, and had studied at
Moscow University. For evidence that Epstein’s candidacy in Frankfurt was discounted due to his
being a foreign Jew, see Max and Hedwig Born to Einstein, 31 July 1920 (Vol. 10, Doc. 95).
[3]Sommerfeld 1915a, 1915b, 1916.
[4]Epstein 1916a; for a critical discussion of the Sommerfeld-Epstein quantum conditions, see Ein-
stein 1917d (Vol. 6, Doc. 45).
[5]Epstein 1916b, 1919.
209. From Arthur Holitscher[1]
Berlin v. 15. Ludwigskirchplatz 12. 16. 8. 21
Verehrter Herr Professor,
der beiliegende Aufruf ergeht an alle Werktätigen, er wird von allen kommuni-
stisch gesinnten innerhalb u. ausserhalb der Partei-Organisationen unterzeichnet
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