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TLC. [44 842]. The letter is addressed ”Herrn W. Münzenberg Berlin.”
[1]It was a Socialist acquaintance who informed Einstein of the political nature of the committee
(see Doc. 240).
[2]In reply to Doc. 222.
227. From Otto Gäbel[1]
Berlin, den 3. September 1921.
Sehr geehrter Herr Professor!
Durch die Hilfsaktion für Sowjetrußland ist die Sammeltätigkeit für die „Rote
Hilfe“ etwas in den Hintergrund gedrängt
worden.[2]
Die Zahl der zu Unterstützen-
den ist aber eine derartig große, daß alles versucht werden muß, um Mittel für die
„Rote Hilfe“ aufzubringen.
Wir beabsichtigen nunmehr, beiliegendes
Rundschreiben[3]
an alle Arbeiter-
Koperationen (Gewerkschaften, Sportvereinen, politischen Organisationen usw.)
zu senden, mit der Bitte, die „Rote Hilfe“ moralisch und finanziell zu
unterstützen.[4]
Da dieses Aufgabe des gesamten klassenbewußten Proletariats und
nicht nur allein der Kommunistischen Partei ist, alle diesbezügl. Verhandlungen
aber, die Organisationen direkt für die „Rote Hilfe“ zu gewinnen, besonders in Ber-
lin fehlgeschlagen sind, wollen wir versuchen, auf neutralem Wege an die Kopera-
tionen heranzukommen. Um dieses zu erreichen, möchten wir Sie dringend bitten,
beiliegendes Rundschreiben Ihre Unterschrift zu geben.
Sollten Sie unserem Wunsche Rechnung tragen, so beabsichtigen wir, die Un-
terzeichner des Rundschreibens zu einer Sitzung zusammen zu rufen, damit die
Unterzeichner Einsicht und Einfluß auf die Geschäftsführung erhalten. Wir sind je-
derzeit gern bereit, die gewünschte Einsicht auch jetzt schon zu gewähren.
In der Erwartung auf Erfüllung unseres Wunsches bitten wir noch, uns umge-
hend Ihre Zustimmung mitzuteilen und zeichnen
mit kommunistischem Gruß
Otto Gäbel
Stadtverordneter
TLS. [44 794]. Written on letterhead “Centralcomité der ‘Roten Hilfe,’” addressed “Herrn Prof. Dr.
Albert Einstein, Berlin, W. 30. Haberlandstr. 5,” and stamped “Zentralkomitee „Rote Hilfe“ Berlin C.
54, Rosenthalerstr. 38.”
[1]Gäbel (1885–1953) was a book publisher and member of the central committee of the Vereinigte
Kommunistische Partei Deutschlands.
[2]On the hunger crisis in Russia, see Doc. 222, note 2.
[3]A two-page printed flyer “An alle Arbeiter-Organisationen Deutschlands!” explaining the pur-
pose, activity, and structure of the Rote Hilfe, signed by Ed. Fuchs, Klara Zetkin, Adolf Hoffmann,
Otto Gäbel, J. Schlör, and Wilhelm Herzog. [44 795].
[4]For more on the Rote Hilfe, a Communist workers’ self-help organization advocating on behalf
of political prisoners in Germany, see Brauns 2003.
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