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and technical investigations, the cause of the accident could not be firmly established (ibid., Vol. 380,
pp. 7673–7679).
[5]On 5 November 1920, A. -G. Hunziker & Cie. works in Olten, canton Aargau, which produced
daily 350 tons of charcoal briquettes for locomotive fuel, were destroyed by a carbon dust explosion
(see Rey 1937, pp.184–185).
254. To Ludwik Silberstein[1]
Berlin, den 4 Oktober 1921
Lieber Herr Kollege!
Ich bin Ihnen sehr zu Dank verbunden für Ihre freundliche Vermittlung in der
leidigen
Zeitungsangelegenheit,[2]
und ich freue mich von ganzem Herzen, dass
Sie einen Teil des Unheils beseitigt haben, das leichtfertige Menschen angestiftet
hatten. Das Wichtigste bleibt doch immer, dass man sich mit den sehenden und
selbständigen Menschen versteht; die Vielen bleiben immer unzuverlässig und la-
bil wie das Wasser. Gegen die Veröffentlichung meines Briefes habe ich natürlich
nichts einzuwenden, zweifle aber, ob es gut ist, der leidigen Sache allzuviel Ge-
wicht zu verleihen dadurch, dass man immer wieder auf sie
zurückkommt.[3]
Nun zu der Frage meiner Berufung nach
Chicago.[4]
Es hat mich sehr gerührt,
dass die Kollegen Gale und Michelson bereit sind, mir eine so wunderbare Stellung
in ihrer Umgebung anzubieten. Die Aussicht, mit diesen Männern und vor allem
auch mit Ihnen in enger Gemeinschaft zu arbeiten, hat für mich etwas ungemein
Anziehendes. Ich bin auch überzeugt, dass eine solche Zusammenarbeit sehr be-
friedigend und fruchtbar sein würde. Und doch kann ich diesem schönen Rufe
nicht Folge leisten. Wenn es auch wahr ist, dass ich von den hiesigen Kollegen und
Studenten manches Ueble erfahren habe, so bin ich doch durch familiäre und
Freundschafts-Beziehungen hier so fest gewurzelt, dass ich ohne wirkliche Not
nicht den Entschluss fassen könnte, eine ganz neue, wenn auch noch so verlocken-
de Umgebung zu wählen. An jedem Ort, an dem man lange gelebt hat und mensch-
liche Beziehungen erworben hat, lässt man ein grosses Stück seiner selbst zurück,
und man ist in meinem Alter nicht mehr regenerationsfähig genug, um ohne we-
sentliche Schädigung das Milieu so gänzlich zu wechseln. Uebermitteln Sie also
bitte den Kollegen meinen tief gefühlten Dank; Sie werden gewiss den inneren
Konflikt zu würdigen wissen, der es mir nicht erlaubt, einen so radikalen Ent-
schluss zu fassen.
Nun zur
Aberration.[5]
Meine frühere Betrachtung war durchaus
richtig,[6]
man
kann alle Probleme so fassen:
Es ist ein Inertialsystem vorhanden, von dem aus die Bewegung von Lichtquel-
len L M N gegeben ist. Ferner ist der Ort des Beobachters zur Betrachtungszeit
und seine Geschwindigkeit gegeben. In welchen Richtungen sieht er die L M …?
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