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published the following year (Glaser 1922).
[18]Peter Debye was co-editor of the Physikalische Zeitschrift.
[19]Grebe 1920.
[20]Grebe’s short rejoinder, Grebe 1922, was published together with Glaser’s paper.
[21]St. John 1917.
279. From Max Planck
Berlin-Grunewald, 22. Okt. 1921
Lieber Herr Kollege!
Als ich heute bei Ihnen vorsprechen wollte, fand ich statt Ihrer nur die Nachricht,
dass Sie auf 5 Wochen verreist
seien,[1]
und so bleibt mir nichts übrig, als schrift-
lich zu Ihnen zu kommen und die Zahl der Briefe, die Sie überfliegen müssen, noch
um einen zu vermehren. Leicht wird es mir nicht, Ihrer kostbaren Zeit dieses Opfer
zuzumuten, aber die Sache, der ich zu dienen mich verpflichtet fühle, treibt mich
an und gibt mir den Mut, den ich sonst nie und nimmer aufgebracht hätte, mich
noch einmal wegen der nächstjährigen Jubiläumstagung der deutschen Naturfor-
scher und Aerzte an Sie zu
wenden.[2]
Vor mir liegt das kürzlich erschienene Verhandlungsheft der Nauheimer Tagung,
mit der Eröffnungsrede der Vorsitzenden, Herrn v.
Müller;[3]
darin der Passus, den
ich Ihnen zeigen wollte, wo von der welthistorischen Bedeutung Ihrer Arbeiten die
Rede ist, und wo zugleich gewisse ordinäre Methoden ihrer Bekämpfung auf das
energischste gebrandmarkt und zurückgewiesen werden,—eine Stelle, die damals
in der Versammlung lauten Beifall
auslöste.[4]
Und jetzt gehen Sie mit dem Gedan-
ken um, die Naturforschergesellschaft für jene unqualifizierbaren Machenschaften
büssen zu
lassen.[5]
Es ist doch sonst bei Ihrem feinen Gefühl für Kausalzusam-
menhänge nicht Ihre Art, bei sachlichen Ueberlegungen allgemeinen Gefühlsstim-
mungen den entscheidenden Einfluss zu gewähren. Sollte denn jene Meute, welche
Sie bisher Gottlob vergeblich umkläfft hat, und die sich nun allmählich enttäuscht
zu verlaufen scheint, schliesslich doch noch auf einen wirklich großen Erfolg stolz
sein dürfen? Ich mag, ich kann es nicht glauben.
Für jetzt nur eine Bitte, die Sie mir gewiss gewähren können. Antworten Sie mir
nicht schriftlich, nicht jetzt, sondern mündlich, wenn wir uns später wiedersehen.
Die Angelegenheit eilt ja noch nicht. Aber es muss einmal aus mir heraus, was ich
Ihnen sagen wollte, um mein normales seelisches Verhältnis zu Ihnen wiederher-
zustellen.
Mit den besten Wünschen für Ihre Reise und weiter Ihr herzlich ergebener
M. Planck.
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