D O C U M E N T 2 9 0 N O V E M B E R 1 9 2 1 3 3 7
erster Linie habe ich das Bedenken, dass die Geschwindigkeiten in den Kanalstrah-
len zu verschieden sind und dass infolge der dadurch bedingten Verbreiterung des
Spaltbilds der Effekt zu lichtschwach wird. Ich will daher zunächst noch einige
direkte Beobachtungen des Doppler-Effekts ausführen.
Es macht mir immer noch Schwierigkeit, mir den Strahlengang durch die opti-
schen Systeme vorzustellen. Ich meine, es müsste doch die Wellenfront des Strahls
vor dem Eintritt in den Schwefelkohlenstoff völlig gestört sein, wenn, wie hier, die
Frequenz im Querschnitt des Strahlenbündels variiert. Wenn Sie wieder zurück
sind,[2]
werden Sie meine Schwierigkeiten ja sicher beheben können.
Mit besten Grüssen verbleibe ich Ihr sehr ergebener
H. Geiger
ALS. [11 347]. Written on letterhead “Physikalisch-Technische Reichsanstalt.”
[1]Geiger was carrying out an experiment on the emission of light proposed by Einstein (see Ein-
stein 1922a [Vol. 7, Doc. 68]). Einstein expected that their collaboration would have to wait due to
his absence from Berlin (see Doc. 263); for outlines of the experiment and for Einstein’s expectations,
see Docs. 261, 275.
The Einstein Archive contains a technical outline of the canal ray and optical arrangement by Gei-
ger and Walther Bothe [2 088]. It was drafted as the experimental part of a manuscript, presented by
Einstein to the Prussian Academy on 19 January 1922, entitled “Über ein optisches Experiment, des-
sen Ergebnis mit der Undulationstheorie unvereinbar ist” [2 086].
[2]Einstein had left Berlin on 15 October (Doc. 260) for travels to Italy, Switzerland, and the Neth-
erlands, and would return on or before 29 November 1921 (Doc. 306).
290. From Max Schuler
Neumühlen bei Kiel, den 7. November 1921
Sehr geehrter Herr Professor!
Herr Dr. Anschütz-Kaempfe hat mir aus München mitgeteilt, dass Sie mit ihm
wegen des magnetischen Experimentes wieder korrespondiert
haben.[1]
Leider hatte ich bei Ihrem Aufenthalt in
Kiel[2]
keine Zeit, um über diese
Angelegenheit mit Ihnen zu sprechen und bin aus den wenigen Andeutungen die
mir Herr Dr. Anschütz gemacht hat, nicht recht klar geworden. Sie scheinen die
statische Messung mittels einer Magnetnadel doch vorzuziehen; ich kann mir
allerdings kein rechtes Bild machen, wie Sie sich die Sache denken, ohne dass
Rückwirkungen des rotierenden Metallzylinders auf die Magnetnadel durch
Wirbelströme
entstehen.[3]
Dagegen glaube ich, dass die Induktionsmethode eine viel grössere Genauigkeit
liefert, da ich jedenfalls keine Störungsursache sehen kann. Die Anordnung denke
Previous Page Next Page