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and it was implied that Lenard only drew attention to Soldner’s work in order to taint Einstein’s
achievements (Hilbert and Born 1921).
[20]Laue 1921a.
[21]Pauli 1921.
[22]Hedwig and Gustav Born.
[23]Irene and Gritli Born.
309. To Max Schuler
[Berlin,] 1. XII. 21.
Lieber Herr Dr. Schuler!
Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie sich des magnetischen Versuches wieder an-
nehmen
wollen.[1]
Ich bin der Meinung, dass man sich statt eines massiven Zylin-
ders einer kurzgeschlossenen Drahtspule bedienen soll, deren Windungen ganz
schwach (z. B. durch Oxydschicht) gegen einander isoliert sind. Das Feld würde
ich lieber durch einen aufgehängten Magneten als durch Induktion nachweisen;
denn es dürfte sehr schwer sein, die Anfangs- und Endlage einer Induktionsspule
so genau zu definieren, dass das erdmagnetische Feld nicht verhängnisvoll wird.
Die Anwendung einer Verstärkerröhre scheint mir nur bei Wechselfeldern aus-
sichtsreich, nicht aber in unserem Falle, wo es mehr auf Vermeidung von Störungen
als auf grosse Empfindlichkeit ankommt.
Eben sehe ich, dass Sie den Zylinder in die feste Induktionsspule einschieben
wollen. Auch dies halte ich für bedenklich, wenn der Zylinder massiv ist. Denn
durch das Rotieren des massiven Zylinders im Erdfeld werden Ströme in diesem
induziert, die ihrerseits (infolge kleiner Asymmetrien) die Spule induzieren wer-
den.
Aber thun Sie schliesslich, was Sie selbst fürs Beste halten. Es bleibt ja schliess-
lich auch die Möglichkeit, die Induktions-Methode in Verbindung mit unterteiltem
Cylinder anzuwenden. Ich selbst halte die magnetostatische Methode für empfind-
licher und einfacher.
Ich bin recht neugierig, was Sie finden werden. Wenn ich mir noch kein klares
Bild machen kann, das einen positiven Effekt erwarten liesse, ist es doch für mich
die einzige vernünftige Möglichkeit, den Wärmestrom mit den Erdströmen in Ver-
bindung zu bringen, da letztere nur durch einen irreversiblen Vorgang verursacht
sein können.
Es grüsst Sie freundlich Ihr
Albert Einstein (Haberlandstr. 5)
P. S. In meiner Rechnung über die Stromverteilung in den Spulen, auf die ich so
stolz war, steckte doch ein vernichtender Zeichenfehler. Ohne Kapazitäten geht es
nicht
ab.[2]
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