1 4 V O L U M E 1 0 , D O C U M E N T 3 9 a
ALS (SzBL). [123 157].
[1]Dated by the references to the forthcoming trip to Leyden for which he is awaiting an entry visa,
the violins, and 1 May.
[2]Huber had recently vacationed in La Tour-de-Peilz (see the following document, below).
[3]On the peaceful course of events on 1 May in Berlin, see “Die Maifeier in Groß-Berlin,” Berliner
Tageblatt, 3 May 1920.
[4]To deliver his inaugural lecture at the University of Leyden despite the delay in his appointment
as “Special Professor” (see Paul Ehrenfest to Einstein, 1 May 1920 [Vol. 10, Doc. 2], note 2).
[5]On the two violins for Tatiana (1905–1984) and Anna (1910–1979) Ehrenfest, see Vol. 10, Intro-
duction, sec. III.
[6]Most likely Franz Rödelberger (1863–1926), Einstein’s music teacher at the Kantonsschule in
Aarau (see “Inspector’s Report on a Music Examination, Aargau Kantonsschule” [Vol. 1, Doc. 17],
note 4).
[7]Elsa Einstein’s lines are omitted.
[8]Ilse (1897–1934) and Margot Einstein (1899–1986), Elsa Einstein’s daughters.
Vol. 10, 39a. From Frieda Huber
[after 13 May
1920][1]
Etwas für den lieben guten Professor.
Sie müssen doch wissen dass ich Ihren Albertli gesehn! Das war noch bevor ich
nach La Tour
ging.[2]
Ich musste nach Zürich & benutzte die Gelegenheit Albertli
von Ihnen zu grüssen. Aber gleich muss ich’s sagen—die Mission glückte mir nicht
nach Wunsch! Ich hatte Albertli an die Bahn bestellt, in der Absicht, mit ihm einen
Spaziergang zu machen & ihm dann von seinem guten
Ätti[3]
zu erzählen. Aber
kein Albertli war da. Er hatte meine Karte noch nicht, jedenfalls merkwürdig spät
erhalten. Ich wollte aber doch womöglich Ihre Grüsse ausrichten & da ich ohnehin
die Gegend des
Züribergs[4]
durchquerte, suchte ich Albertli zu Hause auf, in
grösster Eile, weil ich nur wenige Stunden in Zürich blieb.
Ich läutete an der Haustür, worauf mir ein strammer Junge im Treppenhaus ent-
gegenkam. Das war ihn grad. „Aber“, dacht’ ich, das ist ja kein Albertli mehr, das
ist schon ein wuchtiger Albert“. Ich stellte mich vor & als im Auftrage seines Va-
ters kommend. „Vom Pa-pe“, tönt’s seinerseits in breitem Züritütsch zurück! Al-
bertli guckte mich etwas befremdend an, denn ich trug Civilkleider & hatte nichts
Schwesterliches an mir. Während unsres kurzen Gesprächs bemerkt’ ich in der
Türnische, oben an der Treppe sich etwas regen; zu sehn war aber nur, es
Tuhüppli[5]
Haar, es Streifli Stirn, es Näsli & zwei neugierige Äuglein um den Tür-
pfosten blinzeln, an dem sich noch es
Tatzli[6]
festhielt. Als ich fragte: „ob das dort
oben zu
Tete[7]
gehöre“ —verschwand alles, nur noch paar Fingerspitzli blieben
kleben. Hätt’ ich Zeit gehabt, hätt’ ich den Knirps mir schön hervorgeholt. So aber
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