D O C U M E N T S 1 2 2 , 1 2 3 M A R C H 1 9 2 2 2 1 7 122. To Elsa Einstein Mittwoch Morgen. [Paris, 29 March 1922][1] Liebe Else! Die Reise ging ganz glatt und programmmässig von Statten. In Lüttich, wo wir 2 Stunden Aufenthalt hatten, bummelte ich mit dem Mann, der mit mir reisen woll- te Stunden herum. An der französichen Grenze waren Langevin und Nord- mann, um mich abzuholen (5 Stunden von Paris)[2] Das ist rührende Gastfreundschaft! In Paris angekommen meldete uns ein Polizeibeamter im Zuge, dass mich eine Schar Journalisten erwarte. Wir gingen aber über unzählige verbo- tene Geleise durch einen kleinen Ausgang heraus aus dem Bahnhof und entkamen ganz unbemerkt in meine Bude, ein bescheidenes sympatisches Zimmer im 5. Stock eines Hauses der rue Humboldt.[3] Ihr dürft mir aber nicht daher schreiben damit mein Versteck unentdeckt bleibt. Mein geschriebenes Interview haben die Männer nicht praktisch gefunden sie schreiben ein anderes. Die Sache wird schon ganz gut ablaufen. Ausser den beiden Männern und der Bedienungsfrau habe ich noch niemand gesehen sondern schreibe gleich nach dem Aufstehen. Dieser Brief kostet 17 M. Porto in Anbetracht dessen werde ich nicht so oft schreiben diesen ersten aber lasse ich gleich abgehen, damit Ihr wisst, dass ich nach der Ankunft in Paris noch froh und munter existiert habe. Herzliche Grüsse Dein Albert. Nimm Dich von dem Dr M. in Acht. Liebe ihn aber lass Dir (sonst) nichts von ihm anthun. ALS. [143 120]. [1]Dated by reference to Einstein’s intention to arrive in Paris on either 28 or 29 March (see Doc. 108). [2]Einstein was met by Paul Langevin and Charles Nordmann in Jeumont, at the French-Belgian border (see Biezunski 1991, p. 18). [3]See Doc. 70, note 4, for more on Einstein’s lodgings. 123. To Elsa Einstein Freitag Abend. [Paris, 31 March 1922] Liebe Else! Heute hab ich meinen ersten Vortrag gehalten—meinen einzigen, denn alles an- dere sind Diskussionen.[1] Die ganze nächste Woche ist mit Pflichten gespickt. Das
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