2 1 8 D O C U M E N T 1 2 4 M A R C H 1 9 2 2 Leben in der kleinen Wohnung ist herrlich. Ein Freund Langevins, Herr Malfitano,[2] hat sie mir überlassen und logierte sich bei Langevin ein. Ich bekom- me herrlich zu essen, wie in meinem ganzen Leben noch nicht, und eine liebens- würdige Elsässerin kocht für mich und Langevin, der täglich die Malzeiten bei mir einnimmt, gewöhnlich ist auch Solovine da,[3] der mir sehr hilft, da die Strapazen gewaltig sind. Aber mein Hiersein ist sehr nützlich, und ich lerne die interessante- sten Menschen kennen. Morgen bin ich bei Barcley.[4] Eigentliche Gesellschaft gibt es nicht. Alles ist abgestellt. Meine Aufnahme bei den Kollegen ist überaus herzlich. Es ist Mitternacht, und ich bin zu müde, weiter zu berichten. Gott weiss, wann ich wieder Zeit habe! Herzliche Grüsse Euer Albert. Hoffentlich haltst Du Dir Deinen Freund[5] vom Leibe und geht es Dir gut. Dienstag Abend bin ich bei Tante Mathilde.[6] ALS. [143 121]. [1]The first lecture took place on 31 March in auditorium 8 of the Collège de France. Its capacity of 350 was much exceeded (see Biezunski 1991, p. 19). Einstein lectured for two hours on special rel- ativity, without notes, speaking slowly and pausing from time to time to find the right French word, in which he was frequently assisted by Langevin. The audience consisted mainly of scientists and mathematicians (including a number of students). As had been promised to Einstein by Maurice Croiset (see Doc. 88), Langevin had been very restrictive in his invitations, excluding all those who would represent “snobbism, showing off, or simple fashionable curiosity” (“le snobisme, le caboti- nage ou la simple curiosité mondaine”). See Nordmann 1922b, pp. 131–134 see also Doc. 108 for the schedule of the other sessions. [2]Giovanni Malfitano. [3]Maurice Solovine. [4]Thomas Barclay had invited Einstein for lunch at his home (see Doc. 110). [5]Dr. M. of Doc. 122. [6]Mathilde Koch (1868–1927), wife of Einstein’s uncle, Caesar Koch. 124. From Peter Debye Zürich 7, Gloriastrasse 36, 31. März 1922 Lieber Herr Einstein! Zu meiner Arbeit Ueber die Polarisationsanziehung und die van der Waalsschen Kräfte[1] hat Nernst in seinem Buche eine Bemerkung veröffentlicht.[2] Er lehnt die Sache ab mit der Begründung ich gelange zu von der Temperatur unabhängige Kräfte, was nicht angehe.[3] In einer Notiz, die ich verfasst habe, nachdem mir die Nernstsche Bemerkung ganz zufällig in seinem Buche zu Gesicht gekommen, habe
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