2 8 6 D O C U M E N T 1 7 0 A P R I L 1 9 2 2 auch durch ausserpolitische Gründe motiviert werden könnte. Dies wäre dann der Fall, wenn irgendwelche Garantien dafür gegeben werden könnten, dass eine Ver- tretung jener Körperschaft bei der einschlägigen Abteilung des Völkerbundes offi- ziell mitarbeiten könnte. Ich bitte Sie deshalb, mit geeigneten Persönlichkeiten darüber zu sprechen, (z. B. vielleicht mit Herrn Barclay)[3] und mir über das Resul- tat dieser Besprechungen in einer Ihnen geeignet erscheinenden Form Mitteilung zukommen lassen zu wollen. Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen nochmals zu versichern, dass ich sehr froh dar- über bin, Sie und die übrigen Pariser Fachkollegen näher kennen gelernt zu haben und eine so freundliche Aufnahme bei Ihnen gefunden zu haben. Mit freundlichen Grüssen bin ich Ihr ganz ergebener TLC. [34 765]. The letter is addressed “M. le professeur Dr. Emile Borel Paris.” [1]See Borel 1922a and 1922b. In Borel 1922c, Borel also responded in print to a discussion on cosmology raised during Einstein’s visit to the Collège de France earlier in the month. This article addressed the problem of the stability of an infinite universe homogeneously filled with matter. Borel presented a particular arithmetical model that would permit a hierarchical version of such a universe. The historical context is discussed in Norton 1999. See also Einstein 1922q (Doc. 370) for Einstein’s views on the topic. [2]In the wake of the revolutionary events of November 1918, various associations of “intellectual workers” (“geistige Arbeiter”) were formed at a local level. The most prominent of these was the “Rat der geistigen Arbeiter” in Berlin. Invariably, these associations were of a fleeting nature. A second wave of such efforts began in 1920, motivated mainly by the dire economic straits in which academics found themselves. Konrad Haenisch advocated the formation of a general association for intellectual workers, and 1920 saw the establishment of the Freie Gewerkschaft geistiger Arbeiter (see Schreiber 1923, pp. 127–132, and Walter 1990, p. 89). [3]Thomas Barclay. 170. To Hans Delbrück[1] Berlin, den 28. IV. 22. Verehrter Herr Kollege! Heute abend muss ich für einige Wochen verreisen,[2] möchte dies aber nicht tun, ohne Ihnen vorher über ein Gespräch kurz zu berichten, das ich in Paris mit Herrn Prof. Aulard zu führen Gelegenheit hatte.[3] Aulard machte auf mich den Eindruck eines Mannes, dem es ehrlich um die Wahrheit und um die Besserung der französich-deutschen Beziehungen zu tun ist. Er steht aber wie alle anderen stark, wenn auch unbewusst, unter dem Einfluss der dort herrschenden Auffassung be- züglich der Wertung der politischen Ereignisse. Er schien Ihnen gegenüber das Vorurteil zu hegen, dass Sie ihm nicht als Individuum sondern als Sprecher einer politischen Clique gegenüber gestanden wären, liess sich von mir aber gerne von der Unrichtigkeit dieser vorgefassten Meinung überzeugen. In dieser Sache wie
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