3 3 0 D O C U M E N T 2 1 7 J U N E 1 9 2 2 Grund ihrer Messungen der entgegengesetzten Ansicht, bezw., von der Beweiskraft des bisherigen empirischen Materials nicht überzeugt.“ Was nun die Anfrage des Herrn Prof. Chalas, Konstantinopel, betrifft,[3] so ist Prof. Einstein der Meinung, dass Sie die Anfrage dahin beantworten, dass Sie nicht in der Lage sind, auch unter Berücksichtigung der in Griechenland obwaltenden Verhältnissen[4] die Autorisation unter anderen als den sonst üblichen Bedingun- gen zu vergeben. Es bestehe keinerlei Grund, eine Autorisation zu erteilen und noch dazu für eine Entschädigung, die garnicht zu rechnen ist. Mit vorzüglicher Hochachtung Die Sekretärin TLC. [42 140]. [1]Vieweg had informed Einstein that publisher was running out of copies of the 13th edition of Einstein 1917a (Vol. 6, Doc. 42), and had asked whether a new edition needed any corrections (see Abs. 261). [2]Einstein had been informed about this error by Eberhard Zschimmer (see Doc. 17). [3]See Abs. 261. [4]Greece and Turkey had been in a state of war since May 1919 (see Lewis 2002, pp. 241–254). 217. From Aurel Stodola[1] Zürich, Freie Str. 62, 5. VI. 22 Sehr geehrter Herr und Meister! Einer alten Neigung nachgehend besuchte ich letzthin nach vielen Jahren wieder einmal den physikalischen Colloquium,[2] und sogleich, wie in den „guten alten“ Zeiten hinsichtlich der Relativität (Schwungrad! o alter Schmerz) ging mein Tem- perament mit mir durch und verwickelte mich in eine Diskussion über den Ener- gieaustausch zwischen Strahlung und Materie. Ich wollte genau wissen, wie das Ding handgreiflich vor sich geht, und behauptete, aus der Anschauung heraus, daß die Annahme, es werden Elektronen beim Atomzusammenstoß aus einer Quanten- bahn in eine andere verschoben, und auf diese Weise werde Energie ausge- tauscht,—diese Annahme führe zu Unwahrscheinlichkeiten. Es stellte sich die interessante Tatsache heraus, dass der Großteil des gelehrten Auditoriums Ihre fun- damentale Abhandlung Phys. Z. 1917 S. 121 nicht kannte![3] Daß auch ich zu die- sen Unwissenden gehörte ist für einen alten Maschinenbauer entschuldbar—die nachträgliche Lektüre dieser Abhandlung bildete für mich dann einen Hochgenuß erlesener Art, Ihre Lehre ist wieder ein ungeheurer Schritt vorwärts, und die ganze Behandlung etwas wie synfonische Musik großen Styles. Und nun kommt die Bitte und Anfrage, in welcher Art die sich gegebene Metho- de entwickelt werden könnte um den Vorgang der Erwärmung eines Körpers durch
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