3 5 0 D O C U M E N T S 2 2 9 , 2 3 0 J U N E 1 9 2 2 229. From Aarau Cantonal School Class of 1897 [Aarau,] 11. VI. 22. Sehr geehrter Herr Professor Die Gymnasialmaturanten Klasse 1897 (Aarau) feiert gestern & heute das 25 jährige Jubileum. Das wird Ihnen vorerst keinen Eindruck machen.[1] Den Zusam- menhang dieses Briefs mit dem Fest werden Sie aber verstehen wenn ich sage, dass Klassengenosse Fisch (z. Z. Volkserzieher in Wettingen) uns einen Vortrag über Ihre Theorie hielt. Noch mehr aber, wenn ich in Erinnerung bringe, dass es die Klasse ist mit der Sie 1896 den Säntis bestiegen,[2] wobei Sie am zweiten Tag ab- rutschten durch das Eingreifen des Klassengenossen Bollag (z. Z. Rechtsanwalt in Baden) aber vor dem Fall ins Toggenburg bewahrt blieben.[3] Im Überschwang der Gefühle bildeten wir uns daher gestern ein daran beteiligt zu sein, dass es Ihnen später möglich war, die Welt in Erstaunen zu setzen. Mit Aargauergruss Dr. Victor Karrer[4] ALS. [43 001]. Written on letterhead “Kuranstalt Schloss Brestenberg am Hallwilsee Aargau.” [1]Einstein passed his Matura examinations a year earlier, in 1896 (see Vol. 1, the editorial note, “Matura Examinations at the Gewerbeschule, Aargau Kantonsschule,” pp. 23–24). [2]Säntis is a mountain in northeastern Switzerland. The excursion took place on 24–26 June 1896 (see Aargau Programm 1896/97, pp. 19–20). [3]Arnold Bollag (1877–1953). Toggenburg is the name of the upper valley of the river Thur with its source near the Säntis. [4]Fifteen additional signatures are omitted. 230. From Wilhelm Westphal[1] Zehlendorf, den 12. 6. 22. Sehr verehrter Herr Professor! Ich habe seit einiger Zeit Beziehungen zu den hiesigen Vertretern der russischen Kommission zur Besserung der Lage der Gelehrten angeknüpft, insbesondere mit dem zur Zeit hier anwesenden Herrn Maxim Gorki.[2] Die Herren haben einen Plan, der mir sehr einleuchtet, und für den ich auch Sie gern interessieren möchte. Es wird beabsichtigt, der hier bereits vorhandenen losen Organisation zur Unter- stützung der russischen Gelehrten eine festere Form zu geben. Insbesondere soll hier ein Heim für russische Gelehrte geschaffen werden, in dem sie bei Anwesen- heit in Berlin Unterkunft und Rat u. s. w. finden können, so eine Art geistiges Zen- trum der russischen Gelehrten in Berlin. Für die moralische Unterstützung dieser
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