4 6 6 D O C U M E N T 3 2 2 A U G U S T 1 9 2 2 [2]Einstein had canceled his planned lecture at the annual meeting of the Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Leipzig due to threats on his life in the wake of Rathenau’s assassination (see Doc. 266). [3]Meyer (1879–1960), Professor of Experimental Physics at the University of Zurich, was a German. [4]Michele Besso. [5]Possibly Bruno Strasser (1879–1959), director of the physical laboratory of the Badische Anilin- und Sodafabrik, Ludwigshafen. Hermann Weyl. [6]The Valmont sanatorium in Montreux. [7]Probably a reference to Theodor Haemmerli (1883–1944), a Zurich cardiologist. 322. From Michele Besso Bern, Fichtenweg 3a, 8 VIII 22 Lieber Albert Dein von der Presse mitgeteilter Brief an die Commission de coopération intellectuelle[1] antwortete gleichzeitig auch auf meinen Brief von vor etwa 8 Wo- chen, von welchem ich nicht weiss, ob er dich erreicht hat.[2] So mögen dich also die Wellen gut nach dem Lande der aufgehenden Sonne, und wieder zurück bringen! Es würde mich ebensowenig wundern, wenn dir die Reise dorthin das Grossartigste bringen würde, was das äussere Leben einem Lehrer der Menschen bringen kann, wie wenn, umgekehrt, dich die eisige Einsamkeit nir- gends so sehr erfassen würde wie dort. Jedenfalls werden dich viele von den besten in D’land darum beneiden, dass du diesem trüben Europa (dessen Schwierigkeiten, auch durch infolge der Kontrastwirkung, nirgends so fühlbar sein mögen, wie bei euch) auf eine Weile den Rücken kehren kannst. Die Frage die mich nicht ruhen lässt, ist immer wieder, ob man die resignierte oder kontemplative αταραξια[3] anstreben soll, worin auch das scheinbar Unge- heuerste blos als eine Welle, etwas grösser als ihre Schwestern, erscheint oder ob man, soweit man es kann und versteht, sich die Frische des Willens wahren soll… —Vor vier Wochen hat mein Haus Arzt bei mir auffällige Herzinsuffizienz „kon- statiert“ und mir ein maximum von 10 Jahren Lebensdauer in Aussicht gestellt zwei Wochen später hat ein anderer Arzt (in Bühlerhöhe bei Baden-Baden, wo ich meinen Bruder Vittorio[4] besucht habe) gar nichts finden können. Ich würde aber gerne die 10, oder auch die 20 oder 25 Jahre geben, um rücksichtlos zu wirken so lange es Tag ist—wenn ich nicht …beinahe sicher wüsste, dass ich nicht weiss in welcher Richtung. Von Bühlerhöhe habe ich ein Buch an Dich abgesandt im Auftrag meiner Schwägerin Paola Winteler.[5] Es ist das Werk ihres im Jahre 1910 in plötzlicher
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