7 1 8 D O C U M E N T 4 3 0 F E B R U A R Y 1 9 2 3 430. To Arthur S. Eddington 14. II. 23 Verehrter Herr Kollege! Ihr herzlicher Glückwunsch und Ihre freundliche Einladung haben mich unge- mein gefreut.[1] Gerne würde ich Ihr mit meiner Frau zusammen Folge leisten. Aber meine etwas wackelige Gesundheit ist solchen Aufregungen nicht mehr ge- wachsen. Es bleibt doch das Schönste übrig, nämlich das Bewusstsein, mit den be- sten und höchst geschätzten Zeitgenossen in so herzlicher Beziehung zu stehen, wie es aus Ihrem Briefe hervorleuchtet. Nehmen Sie meinen und meiner Frau herz- lichen Dank.— In den letzten Wochen kam ich zu der Überzeugung, dass alle bisherigen Bemü- hungen, Gravitation und Elektrizität zu vereinigen, an einem gemeinsamen Mangel leiden.[2] Die Verschiedenheit der positiven und negativen Elektrizität zeigt, dass das Vorzeichen des elektrischen Dichte-Skalars ρ in der Natur von Bedeutung ist. Der Ausdruck lässt aber das Vorzeichen unbestimmt. Um es zu bestimmen, muss man einen Pfeil (Richtungs-Sinn) für den Zeitverlauf festgelegt haben, und dieser Sinn muss von Belang sein für die Formulierung der Naturgesetze. Ist ein im Sinne des Zeit- ablaufs weisender zeitartiger Vektor, so gibt das Vorzeichen von dasjenige von ρ. Bei der Gravitation hat man dagegen die Gleichwertigkeit beider Zeitrichtungen hier sind beide Kegelhälften völlig gleich- wertig. Diesem Unterschied trägt keine bisherige Theorie Rechnung. Herzlich grüsst Sie mit nochmaligem herzlichem Dank Ihr A. Einstein. Vergessen Sie bitte nicht an das Separatum Ihrer Strahlungs-Arbeit, wenn Sie die Exemplare erhalten.[3] ρ gμνiμiν = ∂fμν ∂xν --------- -= li lαiα
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