1 1 0 D O C U M E N T S 6 5 , 6 6 J U N E 1 9 2 3 65. From Albert Karr-Krüsi Zürich 2, Etzelstrasse 30, 13. Juni 1923. Lieber Albert! Ich habe leider durch Deine ungenaue Disposition mit Deiner ersten Frau[1] ei- nen sehr unangenehmen Zwischenfall, der mich nötigt, im inliegenden Sinne an sie zu schreiben und möchte ich Dich gleichzeitig bitten, über Dein bei mir befindli- ches Guthaben sowie Papiere zu verfügen, d. h. ich werde sie, Dein Einverständnis vorausgesetzt, auf Deinen Namen bei der Schweiz. Kreditanstalt deponieren. Ich finde es im höchsten Grade eigentümlich, wenn Du mir schreibst, ich solle Frau Mileva Einstein nur Fr. 40.000.– zur Verfügung stellen[2] und Du ihr schreibst, sie habe 45.000.– Franken bei mir zu erhalten.[3] Ich verzichte darauf, als Entschädi- gung für alle Umtriebe die ich habe, noch verdächtigt zu werden. Mit herzlichen Grüssen von Haus zu Haus Dein Albr. TLS. [144 375]. Typed on personal letterhead. [1]Mileva Einstein-MariF. [2]See Doc. 38. [3]See Doc. 37. 66. To Menahem M. Ussishkin[1] [Berlin,] 19. VI . 23 Lieber Herr Ussischkin! Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, nun doch nicht nach Karlsbad zu kommen[2] Ich bin durch Aufregungen und widerwärtige Erlebnisse in der letzten Zeit so nervös geworden, dass ich einen solchen Trubel nicht vertrage, wie es ein Kongress ist ich muss unbedingt Ruhe haben. Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich kann nicht anders. Und Sie können doch deshalb nichts Schlimmeres von mir denken als „Cet animal est très méchant, Quand on l’attaque il se defend.“[3] Es grüsst Sie herzlich, Ihr A. Einstein. P. S. Vielleicht lässt sich das Ziel mit etwas Schriftlichem erreichen. (Referat für den Kongress).
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