1 1 4 D O C U M E N T S 6 8 , 6 9 J U N E 1 9 2 3 68. To Eduard Einstein [Berlin,] 25. VI. 23. Lieber Tete! Es thut mir leid, dass ich Dir heute so ernste Dinge schreiben muss, aber es bleibt nichts anderes übrig. Vielleicht erinnerst Du Dich noch, dass sich Albert letzten Sommer einmal so hässlich gegen mich benommen hat, dass ich fast nicht mehr habe mit ihm beisammen bleiben können.[1] Nun hat er mir vor einigen Wochen ei- nen Brief geschrieben, der so roh und undankbar war, wie wohl schwerlich ein anständiger Mensch je an seinen Vater geschrieben hat.[2] Deshalb ist es mir un- möglich, mit Albert diesen Sommer zusammenzutreffen, ja es ist sogar zweifelhaft ob ich meine Beziehungen zu ihm je wieder werde aufnehmen können. Mit Dir würde ich aber sehr gerne zusammen sein diesen Sommer, solange die Umstände es gestatten. Denn Du bleibst nach wie vor mein Liebstes, was mir ge- blieben ist. Ich weiss aber, dass es unter Umständen für Dich mit Konflikten ver- bunden sein könnte, zu mir zu kommen. Thue also wie Du willst und kannst, nur schreibe mir recht bald. Ich würde mit Dir im August, sobald Deine Kur fertig ist, nach Lautrach oder nach Kiel gehen[3] Schreib recht bald und sei geküsst von Deinem Papa. ALSX. [75 621]. [1]Presumably during their joint vacation in Einstein’s Spandau log cabin (see Einstein to Hermann Anschütz-Kaempfe, 25 July 1922 [Vol. 13, Doc. 306]). [2]See Doc. 60. [3]On his original plans for spending the summer with his sons, see Doc. 58. 69. From Eduard Einstein [Zurich, between 25 June and 15 July 1923][1] Lieber Papa! Wenn ich noch nicht geschrieben habe, so liegt das daran, dass ich den Brief[2] erst jetzt auf der Post holen konnte, ich hatte bis jetzt nie Zeit wegen [d]er Schule.[3] Ich habe ihn erst am 4. Tag erhalten. Herr Zangger hat mir jetzt untersucht und die Sache nicht schlimm gefunden, er wird Dir übrigens schon geschrieben haben.[4] Ich weiss nicht recht, wie ich es mit den Ferien machen soll. Wir gehen an die Nordsee und Mama[5] sollte schon die ganze Zeit dort sein. Sie ist müde und fuhlt sich nicht gut. Wenn Du näher dort wärest, könnte ich sehr gut zu Dir kommen. Bis nach Bayern kann ich aber doch nicht gut allein kommen, und in Kiel, wenn wir
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